Dossier

Verschwörungstheorien

Was sind Verschwörungstheorien und wie funktionieren sie? Welche Rolle spielt das Internet bei der Verbreitung von Verschwörungstheorien? Worin bestehen die Gefahren von Verschwörungstheorien? Und wie können sie entkräftet werden? Das sind die Kernthemen dieses Dossiers.

Verschwörungstheorien hat es schon immer gegeben, seit einigen Jahren sind sie aber in unserer Gesellschaft wieder mehr präsent. Egal ob die „BRD GmbH", Chemtrails oder Reptiloide (siehe bekannte Verschwörungstheorien) – was vor einigen Jahren noch Nischenthemen in kleinen Netzgemeinschaften waren, ist mittlerweile auch dem Mainstream ein Begriff – sowohl in den Medien als auch in unserem Alltag. Der Tübinger Amerikanist Professor Michael Butter führt das darauf zurück, dass es einerseits weltweit ein Erstarken von populistischen Bewegungen gibt und andererseits das Internet eine entscheidende Rolle bei der Verbreitung von Verschwörungstheorien spielt. Während der Corona-Krise haben Verschwörungstheorien besondere mediale Aufmerksamkeit bekommen, zugenommen haben sie aber nicht.

Während in der Teilöffentlichkeit, die wir als Mainstream bezeichnen, Verschwörungstheorien immer noch sehr stark stigmatisiert werden, sind sie in anderen Teilöffentlichkeiten als legitimes Mittel akzeptiert. Aus Michael Butters Sicht ist das Aufeinanderprallen dieser Öffentlichkeiten und ihrer unterschiedlichen Wahrheitsbegriffe das, was die derzeitige Debatte über Verschwörungstheorien so brisant macht.

Nicht nur abstruse Gedankenspiele

Verschwörungstheorien sind also nicht nur abstruse Gedankenspiele von „kreativen Spinnern“, sie können auch Gefahren darstellen: Sie verstärken antisemitisches und antipluralistisches Denken und führen so zu einer Radikalisierung. Problematische Konsequenzen können aber auch Verschwörungstheorien haben, die sich gegen Eliten richten. Sie können die Krisen der demokratischen Systeme, wie sie derzeit in Staaten westlich-liberaler Prägung zu beobachten sind, verschärfen. (Quelle: Michael Butter: Nichts ist wie es scheint)

Allerdings warnt der Theologe Kai Funkschmidt davor, einen Verschwörungstheoretiker als eine grundsätzlich andere Art Mensch zu betrachten:

Nicht jeder, der eine verrückte Theorie mal erwägt oder vielleicht auch vertritt, ist deswegen gleich durch und durch verschwörungsideologisch unterwegs. Ich erlebe, dass Menschen selbstverständlich auch mit für mich nicht nachvollziehbaren oder nicht naturwissenschaftlichen Theorien ein normales Leben führen können. Abraham Lincoln hat geglaubt, es gebe eine Verschwörung der südlichen Sklavenhalter, die Sklaverei in den ganzen USA einzuführen. Die hat es nachweislich nie gegeben. Deswegen war er trotzdem funktionsfähig und ein guter Präsident.

Theologe Kai Funkschmidt im Interview mit PRO - das christliche Medienmagazin

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Definition: Was ist eine Verschwörungstheorie und wie funktioniert sie?

Eine Verschwörungstheorie ist monokausal. Das bedeutet, dass bestimmte komplexe soziale Phänomene oder historische Ereignisse auf Verschwörungen zurückgeführt werden. Erklärungen werden dadurch vereinfacht. Hinter allen Entwicklungen der Welt stecke ein geheimer Plan: Nichts geschieht demnach zufällig und alles scheint irgendwie miteinander verbunden zu sein.

Die meisten Verschwörungstheorien haben den grundsätzlichen Glauben gemeinsam, dass als machtvoll wahrgenommene Einzelpersonen oder Gruppen wichtige Ereignisse steuern, die Bevölkerung aber über ihre Ziele im Dunklen lassen würden.

Verschwörungstheorien treten oft bei Ereignissen auf, die als kollektiv bedrohlich gelten. Das können Terroranschläge oder Pandemien sein, aber auch Wahlen, mit deren Ergebnis man nicht akzeptieren will.

Wie kann man Verschwörungstheorien weiter unterscheiden?

Ein Problem des Begriffs „Verschwörungstheorie“ ist, dass es in der Wissenschaft keine einheitliche Definition für ihn gibt. Zudem sind Verschwörungstheorien oftmals keine Theorien im wissenschaftlichen Sinne. Deshalb wird auch immer wieder dafür plädiert, die Begriffe „Verschwörungshypothese“, „Verschwörungsideologie“, „Verschwörungserzählung“ oder „Verschwörungsmythos“ zu verwenden. Damit sollen Missverständnisse bei der Benutzung des Wortes „Verschwörungstheorie“ aus dem Weg geräumt werden.

Eine Verschwörungshypothese unterstellt eine Verschwörung zu einem bestimmten Ereignis. Verschwörungshypothesen sind Verschwörungstheorien im wissenschaftstheoretischen Sinn des Wortes. Sie sind durch empirische Methoden überprüfbar und offen für Korrekturen. Falls es nicht genug Beweislast für die Theorie gibt, wird sie verworfen.

Wird aber trotz empirischer Gegenbelege immer noch an die Verschwörungstheorie geglaubt, spricht man von einer Verschwörungsideologie. Menschen, die an Verschwörungsideologien glauben, werden daher auch als „Verschwörungsgläubige“ bezeichnet. Ähnlich wie totalitäre politische Ideologien vertreten auch Verschwörungsideologien einen absoluten Wahrheitsanspruch mit einem klar benennbaren Feindbild. Verschwörungsideologien neigen dazu, die Welt in Gut und Böse, in „Wir“ und „die Verschwörer“, einzuteilen. Beim umgangssprachlichen Gebrauch des Begriffs „Verschwörungstheorien“ sind daher eigentlich fast immer Verschwörungsideologien gemeint. 

Der Verschwörungsmythos ist eine Übersteigerung der Verschwörungsideologie. Er unterscheidet sich hinsichtlich der Gruppe der Verschwörer, die benannt wird. Während Verschwörungsideologien real existierende Gruppen für eine Verschwörung verantwortlich machen, wenden sich Verschwörungsmythen gegen fiktive Gruppen.

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Was sind die bekanntesten Verschwörungstheorien?

Coronavirus

Coronavirus

In Krisenzeiten haben Verschwörungstheoretiker Hochkonjunktur. Während der Pandemie bekamen Anhänger von Verschwörungsmythen viel Aufmerksamkeit.

Verharmlosungen der Coronakrise sind in den sozialen Medien die Grundlage für wütende Kommentare gegen die etablierte Wissenschaft und das politische System. Und wieder stecke hinter der Wissenschaft und dem Handeln der Politik eine dunkle Macht, die im Geheimen Böses tue. Das Coronavirus sei ein „trojanisches Pferd“, Teil eines großen Plans, die Menschen zu unterdrücken. Wahlweise stammt demnach das Virus aus einem Labor in Wuhan oder den USA.

Es könnte aber, so die Verschwörungstheoretiker, auch der Multimilliardär Bill Gates gewesen sein: Sein Engagement für das Gesundheitswesen wird ihm als geheimer Plan ausgelegt, mit dem er die Welt regieren wolle. Die Gates-Stiftung soll angeblich die Entwicklung des neuen Coronavirus finanziert haben – inklusive Patent. Und Gates wolle im Kampf gegen den Erreger den Menschen Mikrochips einpflanzen lassen, um dadurch die totale Kontrolle über sie zu erlangen.

Die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna setzen auf die mRNA-Technologie. Das sei gefährlich, so heißt es in Verschwörungstheorien. Es würden Genexperimente am Menschen durchgeführt, Frauen würden unfruchtbar oder man könne sogar daran sterben. Dem Paul-Ehrlich-Institut wurden bis zum 31.10.2022 zwei Todesfälle berichtet (Quelle, S. 32) bei rund 180 Millionen verabreichten Impfdosen. Nebenwirkungen können bei jeder Impfung auftreten, schwere Nebenwirkungen wie beispielsweise Thrombosen sind aber die Ausnahme.

Die Corona-Pandemie war ein idealer Nährboden für Verschwörungstheorien, da die Situation neu, sehr komplex und teilweise auch unübersichtlich war. Zudem änderte sich die Lage fast täglich. Die Pandemie löste mit all ihren politischen, ökonomischen und persönlichen Folgen bei vielen Menschen Ängste aus, wie wir sie in den westlichen Industriestaaten in den letzten Jahrzehnten kaum mehr erlebt hatten.
Dossier: Coronavirus - COVID 19

QAnon

QAnon

Die QAnon-Bewegung (oder kurz: „Q“) verbreitet Verschwörungstheorien mit zum Teil rechtsextremem Hintergrund: von einem vermeintlich geheimen „tiefen Staat“, der die Welt beherrsche, und einem elitären Kinderhändlerring. Ursprünglich in den USA entstanden, hat die ominöse Bewegung mittlerweile weltweit Anhänger – auch in Deutschland. Durch die Coronakrise hat QAnon neuen Zulauf erhalten.

„Q“ ist keine Organisation, sondern eine lose Bewegung, die im Netz hauptsächlich von Trump-Unterstützern vorangebracht wurde. Der „QAnon-Mythos“ geht auf einen kryptischen Text auf einem Diskussionskanal im Oktober 2017 zurück. Der Autor habe die höchste nichtmilitärische US-Sicherheitsstufe „Q“, behaupteten weitere Autoren und strickten Legenden daraus.

„Q“-Texte, sogenannte „Q-Drops“, sind oft kryptisch oder unverständlich. Der Mythos des „tiefen Staates“ taucht jedoch immer wieder auf. „Q“ unterstellt unter anderem Personen aus Politik, Medien und Unterhaltung satanistische, sadistische und pädophile Handlungen. Besonders stark wird eine abstruse Erzählung verbreitet: Politiker handelten mit Minderjährigen, um aus deren Blut ein lebensverlängerndes Serum (Adrenochrom) zu gewinnen. US-Präsident Donald Trump wolle diese Verschwörung beenden und ihre Opfer befreien. Diese Anschuldigungen gelten als wirr und unbelegt.  (Quellen: Wikipedia /Tagesschau)

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Gefälschte Mondlandung

Gefälschte Mondlandung

Die angeblich gefälschte Mondlandung ist die Mutter aller Verschwörungstheorien, die es schon lange vor dem Internet gab. Die Mondlandungen der US-Astronauten haben angeblich in den Jahren 1969 bis 1972 nicht stattgefunden, sondern wurden durch die NASA und die US-amerikanische Regierung vorgetäuscht. Die wohl am häufigsten geäußerte These lautet, die Technik der 1960er-Jahre sei noch nicht fortgeschritten genug gewesen, um die Landung auf dem Mond zu ermöglichen. Stattdessen wurde in der Militärbasis Area 51 angeblich ein Filmstudio aufgebaut, um dort die Mondszenen anzufertigen. Warum die Sowjetunion bzw. Russland über den Betrug der NASA bis heute Stillschweigen wahrte, wird von Verschwörungstheoretikern dadurch erklärt, dass der erste Weltraumflug Juri Gagarins ebenfalls ein Fake gewesen sei und die USA acht Jahre später ihre Mondlandungen inszenieren konnten.

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Elvis lebt

Elvis lebt

Als Elvis Presley am 16. August 1977 im Alter von 42 Jahren überraschend starb, kamen schnell zahlreichen Verschwörungstheorien zum Ableben des „King of Rock 'n' Roll“ auf. Verschwörungstheoretiker spekulierten über ein mögliches Weiterleben der Ikone. Angeblich soll Elvis seinen Tod vorgetäuscht haben, um sich fernab aller Medien und Aufmerksamkeit zur Ruhe zu setzen. Seit seinem Tod behaupten hunderte Augenzeugen, sie hätten ihn in vielen Städten auf der ganzen Welt gesehen.

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Ermordung von John F. Kennedy

Ermordung von John F. Kennedy

Im Gegensatz zur Einzeltäterthese, wonach Lee Harvey Oswald den damaligen US-Präsidenten John F. Kennedy am 22. November 1963 erschossen hat, vermuten bis heute Verschwörungstheoretiker ein Komplott hinter dem Attentat. Befeuert wurden die Spekulationen durch das schnelle Ableben des Tatverdächtigen und durch Pannen, Versäumnisse und Fehler der Ermittlungsbehörden, Ärzte und Untersuchungskommissionen. Die Sowjetunion, die Mafia, die CIA oder das FBI – je nach Auffassung unterscheiden sich die Vermutungen, wer für den Mord verantwortlich war.
Dossier: Ermordung von John F. Kennedy

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9/11

9/11

Um die Terroranschläge auf das World Trade Center  am 11. September 2001 ranken sich zahlreiche Verschwörungstheorien, die daran zweifeln, dass Islamisten die Drahtzieher und Täter waren. Am geläufigsten ist die These, die US-Regierung selbst stecke hinter den Anschlägen. Angeblich soll sie die Twin Towers gesprengt haben oder den Anschlag zumindest zugelassen haben, um militärische Interventionen zu rechtfertigen. Andere Ansätze wie die „Blue-Beam“-Theorie gehen noch weiter und vermuten, dass die Flugzeuge nur Hologramme waren, die mit Hilfe geostationärer Hochfrequenzlasersatelliten erzeugt wurden.
Dossier: 11. September 2001 - Tag des Terrors

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Geheime Weltregierung / Neue Weltordnung

Geheime Weltregierung / Neue Weltordnung

Nach der sogenannten „Neuen Weltordnung“ ( „New World Order“) gibt es eine geheime globale Elite, welche die Herrschaft über die gesamte Menschheit erlangen will. Die meisten Verschwörungstheoretiker gehen davon aus, dass die Welt von einer autoritären und supranationalen Weltregierung kontrolliert wird. Je nach Auffassung stecken unterschiedliche Mächte hinter dieser Elite: die US-Regierung, der israelische Geheimdienst Mossad, Illuminaten, Freimaurer, Außerirdische oder die vermeintliche jüdische Weltverschwörung.

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BRD GmbH

BRD GmbH

Ihnen ist noch nicht aufgefallen, dass in Ihrem Personalausweis und in Ihrem Reisepass gar keine Staatsangehörigkeit angegeben ist? Sie finden dort unter der Rubrik „Staatsangehörigkeit“ den Eintrag „DEUTSCH“, doch einen Staat namens „DEUTSCH“ gibt es bekanntermaßen doch gar nicht! Die Verschwörungstheorie wird hauptsächlich von den sogenannten „Reichsbürgern“ verbreitet. Nach der „BRD-Lüge“ sei das Deutsche Reich nie untergegangen. Die Bundesrepublik Deutschland sei daher auch kein richtiges und souveränes Land, sondern eine GmbH und immer noch von den Alliierten besetzt. Als Beweise werden unter anderem die Einträge im Personalausweis und Reisepass oder der Handelsregistereintrag der „BRD Finanz GmbH“ und das angebliche Fehlen eines Friedensvertrags nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs angeführt. Die „Bundesrepublik Deutschland – Finanzagentur“ (HRB 51411), ein Finanzdienstleistungsunternehmen im Besitz der Bundesrepublik, gibt es übrigens tatsächlich.

Impfen

Impfen

Schützt uns Impfen wirklich vor Krankheiten? Oder ist es ganz im Gegenteil sogar gefährlich für uns? Impfen ist das am kontroversesten diskutierte Thema in der Medizin und in Teilen der Öffentlichkeit. Anhänger der „Impf-Lüge“ sind der Überzeugung, dass die Impfempfehlungen der WHO (World Health Organization) nur ausgesprochen werden, um die Profitgier der Pharmalobby und der Ärzte zu bedienen. Je nach Auffassung unterstehen die WHO und das US-amerikanische CDC (Center for Disease Control and Prevention) demnach der CIA. Manche Impfgegner glauben, dass eine durchgemachte Kinderkrankheit den Organismus eines Kindes stärken würde. Das Impfen dient nach Ansicht der Impfgegner nicht dem Schutz vor Krankheiten, sondern könne diese erst auslösen. Als Beweis führen sie an, man könne trotz Impfung erkranken. Wozu also noch impfen? Einige Infektionen wie Kinderlähmung kommen seit vielen Jahren in Deutschland nicht mehr vor oder sind, wie Diphtherie, hierzulande eine Rarität geworden, allerdings nur dank der Impfprogramme. Die Ständige Impfkommission (STIKO) gibt in Form von jährlichen Impfkalendern Empfehlungen heraus, welche Impfungen ratsam bzw. vorgeschrieben sind.

Chemtrails

Chemtrails

Nach der Meinung der Anhänger der Chemtrail-Theorie werden giftige Chemikalien, die dem Treibstoff von Flugzeugen beigemischt werden, am Himmel ausgesprüht, um die Bevölkerung zu vergiften. Je nach Auffassung soll wieder eine globale Verschwörung mit finsteren Absichten oder gar eine geheime Weltregierung dahinterstehen. Deren Ziel sei es, die Bevölkerung der Erde zu beeinflussen, zu kontrollieren oder durch Krankheiten zu reduzieren. Erst durch das Internet scheint diese Verschwörungstheorie zu ihrer Popularität gekommen zu sein.

HAARP

HAARP

HAARP (High Frequency Active Auroral Research Program) ist ein real existierendes Forschungsprogramm der USA, bei dem Radiowellen zur Untersuchung der oberen Atmosphäre eingesetzt werden. Nach Meinung der Verschwörungstheoretiker soll HAARP jedoch für Wettermanipulationen sowie für die Herbeiführung von Naturkatastrophen wie Erdbeben, Überschwemmungen oder Vulkanausbrüche verantwortlich sein. Das Programm werde auch dazu genutzt, die Gedanken der Menschen zu kontrollieren.

RFID-Chips

RFID-Chips

Implantierte RFID-Chips (Radio-Frequency Identification) kennt man seit Jahrzehnten aus der Tierarztpraxis. Haustiere werden gechipt, um sie später per Lesegerät identifizieren zu können. Die geheimnisvollen Eliten der Welt planen angeblich langfristig, jedem Menschen einen RFID-Computerchip unter die Haut zu implantieren. Jede Person kann so durch elektromagnetische Wellen auf der ganzen Welt geortet werden. Besonders politisch unliebsame Personen sollen bevorzugtes Ziel dieser Überwachung sein. Manche Vertreter dieser Theorie vermuten sogar, dass der Chip die Fruchtbarkeit durch die Strahlung einschränke, die Gedanken kontrolliere oder sogar die Tötung auf Knopfdruck ermöglichen könne.

Flache Erde

Flache Erde

Anhänger der Theorie, die Erde sei in Wirklichkeit flach, ziehen häufig die Schöpfungsgeschichte der Bibel als angeblichen Beweis heran und argumentieren, nur das sei  „echt“, was mit den eigenen Sinnen wahrgenommen werden könne. Die Kugelform stelle dagegen nur die Macht- und Geltungssucht einer globalen Elite dar. Sie soll das Bild einer kugelförmigen Erde vorgeben, um die Menschen vor Gott fernzuhalten. Die Wahrheit aus der Bibel solle verschleiert werden. Ignoriert wird, dass selbst im gesamten christlichen Mittelalter die Kugelgestalt der Erde unumstritten war.

Neuschwabenland

Neuschwabenland

Das Neuschwabenland ist eine küstennahe Region in der Antarktis, die 1938/39 von einer deutschen Expedition erkundet wurde. Nach der Ankunft rammte die Besatzung des Schiffs  an der Küste Pfähle mit Hakenkreuzfahnen in den Boden. Davon gibt es sogar Fotos. Bis Kriegsende hätte ein Geheimkommando dort Höhlen ausgehoben, einen autarken Außenposten errichtet und Vorräte eingebunkert. Angeblich sollen sich hochrangige Nationalsozialisten im Jahr 1945 dorthin zurückgezogen haben. An diesem Ort soll bis heute das Deutsche Reich weiterbestehen. Auch der Zugang zur Innenwelt der sogenannten „Hohlerde“ soll sich im Neuschwabenland befinden. Auf unzähligen Internetseiten, in Blogs und Chats wird angeregt über die „wahre Geschichte“ von Neuschwabenland diskutiert.

Reptiloide

Reptiloide

Wer sich schon immer gefragt hat, warum auf der Erde so viel falsch läuft, für den gibt es jetzt die vermeintliche Antwort: Die Reptiloiden regieren im Geheimen die Menschheit. Bei den Reptiloiden handelt es sich um Wesen, die aus einer Kreuzung zwischen Mensch und außerirdischer Reptilienrasse entstanden sein sollen. Auch deren Ziel ist die Weltherrschaft. Unter ihnen sollen sich sogenannte „shapeshifter“ befinden, die sich als normale Menschen tarnen, um aus hochrangigen Positionen Macht auszuüben. Dass man sie dabei nur selten zu Gesicht bekommt, liegt daran, dass sie in einem verzweigten Höhlensystem unter der Erde leben. Wer unter anderem dazugehören soll: Mitglieder des englischen Königshauses, George W. Bush, Barack Obama oder auch Lady Gaga. Im Internet kursieren zahlreiche Fotos, die die Existenz von Reptiloiden beweisen sollen. Meist werden dabei Bilder von Prominenten verwendet.

Bielefeld-Verschwörung

Bielefeld-Verschwörung

„Bielefeld gibt’s doch gar nicht!“ Diese Theorie wurde im Jahr 1993 auf einer Studentenparty in Kiel gesponnen. Ein Jahr später wurde die Verschwörungstheorie erstmals öffentlich im deutschsprachigen Usenet verbreitet, wo sie Kultstatus erreichen konnte. Im Gegensatz zu den anderen Beispielen handelt es sich bei der „Bielefeld-Verschwörung“ um eine satirische Verschwörungstheorie, die sich über die Argumentationsstrukturen anderer Verschwörungstheorien lustig macht.

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Warum glauben Menschen an Verschwörungstheorien?

Unterschiedliche Gründe lassen Menschen an Verschwörungstheorien glauben. Grundsätzlich weisen Menschen, die an Verschwörungstheorien glauben, ein starkes Misstrauen gegenüber dem Staat und seinen Institutionen auf. Hinzu kommt ein großer Vertrauensverlust in die etablierten Medien, der in den letzten Jahren zugenommen hat. Nach einer Studie der Universität Kent ist weniger die Logik einer Theorie für die zugrunde liegende Weltsicht verantwortlich als vielmehr ein „Glaube an die grundlegende Bösartigkeit der Bürokratie“. Das grundsätzliche Gefühl, etwas stimme nicht, prägt die Wahrnehmung und Argumentation des Verschwörungstheoretikers  (Quelle: Tagesspiegel ).

Psychologisch gesehen kommen Anhänger von Verschwörungstheorien schlecht mit Ambivalenzen und Unsicherheiten zurecht. Sie halten oft Ängste nicht gut aus. Es ist eine Mischung aus Macht- und Kontrollverlust im eigenen Leben, die Menschen dazu neigen lässt, Verschwörungstheorien zu glauben. Oft haben manche dieser Theorien zwar einen wahren Kern, die Anhänger von Verschwörungserzählungen verknüpfen dann aber Dinge falsch und sehen Muster, wo keine sind (Quelle: Pia Lamberty: Fake Facts).

Verschwörungstheorien als Krisensymptom

Egal ob Politik, Wissenschaft oder Finanzwelt – die Welt ist nach dem Ende des Kalten Kriegs und der nachfolgenden Beschleunigung der Globalisierung immer komplexer geworden. Viele Menschen tun sich schwer damit, alle Zusammenhänge und Entwicklungen zu verstehen und fühlen sich überfordert. Vor allem in Krisenzeiten haben Verschwörungstheorien Hochkonjunktur. Die Hintergründe und Ursachen von Ereignissen wie den Terroranschlägen am 11. September 2001, der Finanzkrise 2008, dem Ukraine-Krieg seit 2014 oder der weltweiten Fluchtbewegungen sind vielschichtig, komplex und oft nur schwer vermittelbar. Grundsätzlich gilt also: Je undurchschaubarer das Weltgeschehen und je stärker die gefühlte Bedrohung von außen ist, desto stärker sind Verschwörungstheorien in der Gesellschaft verbreitet.

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Verschwörungstheorien als „Ersatzreligionen“

Verschwörungstheorien scheinen den Vorteil zu haben, dass sie die Welt in ihrer Komplexität vermeintlich einfacher und verständlicher machen. Durch einfache Erklärungsmodelle können unklare Situationen aufgelöst und auf bekannte Phänomene zurückgeführt werden. So mag eine bestimmte Situation zwar immer noch bedrohlich, aber dank der Verschwörungstheorie zumindest nicht mehr unerklärlich zu sein. Eine ähnliche Funktion haben in der Menschheitsgeschichte auch Religionen eingenommen. Deshalb werden Verschwörungstheorien auch oft als „Ersatzreligionen“ bezeichnet, die in einer immer stärker säkularisierten werdenden Gesellschaft den Menschen Halt geben. Anstatt durch einen Gott werden die Geschehnisse des Alltags durch eine Superverschwörung bestimmt. So paradox es auch klingen mag: Verschwörungstheorien können so eine Funktion bei Menschen einnehmen, um den Alltag zu bewältigen. Die Verschwörungstheorien dienen oft auch dazu, eigene Ängste abzuspalten. Sie haben damit für diese Menschen auch eine gewisse Schutzfunktion. Vor allem in Bezug auf das Corona-Virus sind die Geschichten, die sich darum ranken, oft eine Abspaltung von starken Ängsten: Wer nicht an die Krankheit glaubt, denkt auch nicht, dass er in Gefahr ist (Quelle: Michael Butter: Nichts ist wie es scheint).

Verschwörungstheorien als Identitätsstiftung

Menschen glauben also nur an Chemtrails und Echsenmenschen, um ihre Machtlosigkeit zu kompensieren? Nicht nur, wie einige Studien herausgefunden haben. Eine andere Funktion von Verschwörungstheorien liegt in der persönlichen Identitätsstiftung. Verschwörungstheorien werden von Menschen nicht nur vertreten, um Ereignissen einen Sinn zu geben. Ein Forscherteam aus Frankreich hat 2017 nachgewiesen, dass der Glaube an Verschwörungstheorien auch mit einem menschlichen Bedürfnis nach Individualismus zusammenhängt. Wer an Verschwörungstheorien glaubt, grenzt sich automatisch von der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung ab. Der Verschwörungsgläubige ist derjenige, der „erwacht“ ist und sich nun dazu berufen fühlt, die Masse an noch unwissenden „Schlafschafen“ aufzuwecken und von der Wahrheit zu überzeugen. Indem man an Verschwörungstheorien glaubt, hat man das Gefühl, anderen gegenüber durch scheinbar exklusives Wissen einen Vorsprung zu haben und zu verstehen, wie die Welt „tatsächlich“ funktioniert.

Gerade die, die ihre Popularität oder Berühmtheit nutzen, um Verschwörungstheorien zu verbreiten, tun dies häufig mit der Strategie, sie seien nun die einzigen, die über dieses vermeintlich geheime Wissen verfügen. Sie vermitteln dadurch ihren Anhängern ebenfalls ein Gefühl der eigenen Überhöhung – weil sie mit eingeweiht werden. Die Verbreiter dieser Verschwörungstheorien haben aber schlicht auch ein anderes Ziel: Sie wollen zwar im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen, aber auch um mit Klicks und ihren Videos Geld zu verdienen (Quelle: Pia Lamberty: Fake Facts).
(Quelle: gwup | die skeptiker: Wer an Verschwörungstheorien glaubt, will etwas Besonderes sein | Anthony Lantian u.a.: I Know Things They Don’t Know! The Role of Need for Uniqueness in Belief in Conspiracy Theories).

Auch der Gruppenzwang kann hierbei eine wichtige Rolle spielen. Schon der US-Psychologe Stanley Milgram, der durch seine Untersuchungen über Gehorsam gegenüber Autorität berühmt wurde, hat 1961 nachgewiesen, dass etwas eher als wahr akzeptiert wird, je mehr Menschen daran glauben. In einem Experiment starrte eine Person 60 Sekunden lang in den Himmel – obwohl sich dort nichts befand. Nur sehr wenige Passanten blieben stehen und machten mit. Je mehr Menschen sich aber in der Gruppe befanden, desto mehr Personen schlossen sich der Gruppe an und richteten ihren Blick in den Himmel. Der soziale Beleg einer Theorie ist weitaus effektiver als ein Beleg, der rein auf Fakten basiert. Menschen tendieren dazu, nur Daten zu glauben, die von vielen Personen geteilt werden und die ihre eigene Weltsicht bestätigen. Fakten, die dagegensprechen, werden hingegen ignoriert. Dies trifft zwar nicht nur auf Verschwörungsgläubige zu, kann aber erklären, warum Anhänger von Verschwörungstheorien oftmals nur schwer mit Fakten zu erreichen sind
(Quelle: Netzpiloten).

Was kann Menschen anfällig für Verschwörungstheorien machen?

Gibt es den typischen Verschwörungstheoretiker? Ja und nein! Verschwörungstheorien sind in der Gesellschaft weit verbreitet. 

Ausgrenzung und soziale Unsicherheit

Ein weiterer Erklärungsansatz der Soziologie ist die Marginalisierung und soziale Unsicherheit von Menschen. Unter Marginalisierung wird verstanden, dass bestimmte Bevölkerungsgruppen weg vom „Mainstream“ an den Rand der Gesellschaft ausgegrenzt und gedrängt werden. Sie nehmen dadurch nur noch wenig am wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Leben der Mehrheitsgesellschaft teil. Der Soziologe Ted Goertzel stellte 1994 in seiner Studie fest, dass ethnische Minderheiten häufiger an Verschwörungstheorien glaubten als andere Gruppen. Der Grund war, dass sie in ärmeren Verhältnissen leben mussten.

Außerdem waren sie mit ihrer Lebenssituation und der Politik unzufriedener. Soziale Unsicherheit kann für viele Menschen ein Grund für Verschwörungsglauben sein. Wer sich in seiner sozialen Position bedroht sieht oder allgemein mit einem ungewissen Blick in die Zukunft schaut, ist tendenziell anfälliger für Verschwörungstheorien. Verschwörungsgläubige empfinden oft mangelnden Erfolg oder fehlende Anerkennung, leben in materieller Armut oder mussten persönliche Schicksalsschläge erleiden. Beispielsweise zerbrachen Beziehungen, Familienmitglieder starben oder wendeten sich ab, oder der Arbeitsplatz wurde gekündigt, bevor man sich der Verschwörerszene zuwandte. Beobachtet wurde dies etwa bei Anhängern der Chemtrail-Verschwörungstheorie oder Anhängern der sogenannten „Reichsbürger“-Szene. Durch den Glauben an Verschwörungstheorien können Minderwertigkeitskomplexe kompensiert werden und ein klar benennbares Feindbild kann für die schlechte Lage verantwortlich gemacht werden.

Extreme Positionen und Spiritualität

Weiterhin scheinen auch religiöse Menschen oder Personen mit einem Hang zu Esoterik und Spiritualismus einen größeren Hang hin zu Verschwörungstheorien aufzuweisen (siehe auch: Katharina Nocun, Pia Lamberty: Fake Facts. Wie Verschwörungstheorien unser Denken bestimmen). Verschwörungstheorien sind demnach keineswegs nur als ein Symptom von psychischen Störungen zu betrachten. Die Ursachen für den Glauben an Verschwörungstheorien sind vielfältig und je nach Mensch unterschiedlich. Faktoren wie Bildungsstand, Arbeitstätigkeit oder Geschlecht scheinen aber tatsächlich nur eine zweitrangige Rolle zu spielen.

Tatsächlich ist es nicht pathologisch, an Verschwörungstheorien zu glauben. Die meisten Menschen, die zu einer Verschwörungsmentalität neigen, gelten nicht mal als psychisch erkrankt. Viele Menschen assoziieren das mit Psychosen, aber das trifft in der Regel nicht zu. Oft sind Verschwörungsgläubige tatsächlich im sonstigen Leben völlig „normale“ Menschen. Zudem gibt es in der Gesellschaft auch teils relativ große Gruppen, die an verschiedene Theorien glauben. Die lassen sich in der Regel nicht alle als psychisch krank abtun. (Quelle: Michael Butter: Nichts ist wie es scheint)

Verschwörungsmythen in Corona-Zeiten

Online-Vortrag – Dr. Michael Blume, Beauftragter der Landesregierung gegen Antisemitismus und Experte für Verschwörungsmythen

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Welche Gefahren entstehen durch Verschwörungstheorien?

Das wohl größte Problem bei Verschwörungstheorien ist das festgefahrene Weltbild, das nur schwer zu durchbrechen ist. Wer sich einmal in der Welt der Verschwörungstheorien verloren hat, ist häufig kaum noch mit rationalen Argumenten zu überzeugen. Wer durch Fakten gegen diese Weltsicht argumentiert oder aufklären will, wird ignoriert oder selbst zum Teil der Verschwörung erklärt. Da Personen mit einer Verschwörungsmentalität allen Machtstrukturen grundlegend misstrauisch gegenüberstehen, werden auch Expertenmeinungen als „Propaganda der Elite“ wahrgenommen. Für sie ist alles Offizielle, was aus Wissenschaft, Medien oder Behörden kommt, automatisch gelogen. Jegliche Art von „Mainstream“ lehnen sie kategorisch ab. Oft ist das dann auch ein Selbstläufer: Alles, was von offiziellen Institutionen kommt, muss also folglich falsch sein. Typisch dafür sind zum Beispiel die Klimaskeptiker, die den menschengemachten Klimawandel leugnen und die alle wissenschaftlichen Fakten ignorieren. Dasselbe trifft aber auch in Teilen auf die Gruppe von Impfgegnern zu: Sie trauen gängigen medizinisch-wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht und verlassen sich lieber auf vermeintlich alternative Heilmethoden, die wiederum selten wissenschaftlichen Erkenntnissen standhalten oder überhaupt nicht überprüft wurden.

  • Verschwörungstheorien als Angst- und Panikmacher

    Durch ihren negativen Grundcharakter erzeugen Verschwörungstheorien Ängste bei den Betroffenen, die sich verheerend auswirken können. Ein Punkt, der oft unterschätzt wird, ist die Eigen- und Fremdgefährdung, die von Verschwörungstheorien ausgehen kann. Wer ständig meint, von allen und jedem angelogen zu werden, glaubt irgendwann auch nicht mehr Meldungen aus den Nachrichten, Warnhinweise der Polizei oder Empfehlungen von Ärzten.  

  • Gefährdung durch die „Impflüge“

    Häufig geben Verschwörungstheoretiker anderen Verbrauchern Tipps, welche Produkte zu vermeiden oder vorzuziehen seien. Ein populäres Beispiel sind die Impfgegner, die im Impfen eine Verschwörung der Pharmalobby sehen. Je nach Auffassung soll Impfen demnach zu Autismus, Epilepsie oder Krebs bis hin zur Geisteskontrolle durch die Eliten führen. Alle bisher gesammelten wissenschaftlichen Erkenntnisse und Warnungen werden bewusst ignoriert. Eltern, die sich weigern, ihre Kinder zu impfen, gefährden allerdings nicht nur das Wohl ihres eigenen Nachwuchses, sondern auch das der Allgemeinheit. Dazu gehören etwa chronisch Kranke oder Neugeborene, die nicht geimpft werden können. Sie sind darauf angewiesen, dass genug Menschen geimpft sind, damit die lebensgefährdenden und ansteckenden Krankheiten keine Gefahr mehr darstellen.

  • Vermeintliche Dauerbelastung durch Chemtrails

    Verschwörungstheoretiker können einer enormen psychischen Dauerbelastung ausgesetzt sein. Ein Beispiel hierfür ist die Chemtrail-Verschwörungstheorie, die von einer permanenten Vergiftung durch Kondensstreifen am Himmel ausgeht. Obwohl diese Theorie offensichtlich widerlegt wurde, sehen sich die Betroffenen dazu gezwungen, ihr Leben radikal umzustellen. Sie verlassen kaum noch ihr Haus, haben ständig Angst, vergiftet zu werden, und geben ihr Geld für Produkte aus, die angeblich vor den Chemtrails schützen sollen. So kann sich selbst etwas, was es nicht gibt, negativ auf den Alltag und die Gesundheit von Menschen auswirken.

  • Gewalt als Lösung: Das Beispiel „Pizzagate“

    Neben dem gesundheitlichen Risiko und den Abstrichen im Alltag können Verschwörungstheorien zudem in Gewalt umschlagen. Der Tübinger Amerikanist und Experte für Verschwörungstheorien Professor Michael Butter sieht insbesondere eine Gefahr bei Theorien, die bestimmte Menschengruppen stigmatisieren, etwa Migranten oder Juden. Das könne dazu führen, dass solche Menschen körperlich angegriffen werden. Aber auch andere Theorien können potenziell gefährlich werden. Zum Beispiel suchte im Jahr 2016 ein Mann mit Waffe eine Washingtoner Pizzeria auf, wo er mehrere Schüsse abfeuerte. Er war Anhänger der Verschwörungstheorie „Pizzagate“, die im Rahmen des US-Wahlkampfes 2016 in den sozialen Netzwerken verbreitet wurde. Demnach soll es ein geheimes Pädophilennetzwerk in einer Washingtoner Pizzeria geben, das angeblich von Hillary Clinton betrieben wird. Der Mann gab zwei Schüsse ab, wurde jedoch nicht fündig.

  • Gewalt als Lösung – die „Reichsbürger“

    In Deutschland müssen sich Behörden und Polizei immer mehr mit den sogenannten „Reichsbürgern“ auseinandersetzen. Verbale und körperliche Bedrohungen in Ämtern und Gerichten sind mittlerweile keine Ausnahmen mehr und es kam schon zu Schießereien mit Sicherheitskräften, die teilweise zum Tod führten.

Sind Verschwörungstheorien immer Fiktion?

Wer versucht, gegen Verschwörungstheorien zu argumentieren, wird häufig von der Gegenseite mit dem berechtigten Einwand konfrontiert, einige Verschwörungstheorien hätten sich in der Vergangenheit als wahr erwiesen. „MK Ultra“ war zum Beispiel ein geheimes Forschungsprogramm der CIA in der frühen Phase des Kalten Kriegs, in dem die Möglichkeiten der Bewusstseinskontrolle untersucht wurden. Unwissenden Probanden wurden halluzinogene Drogen verabreicht, die aber nicht zu den erwünschten Ergebnissen führten. 2003 begründete die US-amerikanische Regierung unter Präsident George W. Bush den Irak-Krieg unter anderem mit der Existenz von Massenvernichtungswaffen des Saddam-Regimes. Später hat sich das als bewusste Lüge erwiesen. Auch die Ausspähung der Bevölkerung durch westliche Geheimdienste galt lange Zeit als etwas, was sich nur Verschwörungstheoretiker ausdenken könnten.

Beispiele wie diese haben dazu geführt, dass manche Menschen eine gewisse Grundskepsis in sich tragen. Einige Verschwörungstheorien weisen auch tatsächlich einen wahren Kern auf, da sie sich auf eine Mindestzahl an nachprüfbaren Fakten stützen. Zweifel an offiziellen Versionen von Ereignissen sind oft durchaus angebracht. Die sogenannte „Vierte Gewalt“, also Presse und Medien, hat die Aufgabe, ein Korrektiv in einer Demokratie zu sein (Informations- , Meinungsbildungs-, Kritik- und Kontrollfunktion). Verschwörungstheoretiker hinterfragen aber im Unterschied zu Journalisten ihre eigenen Annahmen selten und setzen ihre Theorie als wahr voraus. Einzelne Fakten werden nicht objektiv geprüft, sondern so ausgewählt und zusammengestellt, dass sie zur Verschwörungshypothese passen. Hinzu kommen mögliche Falschinformationen, welche die These stützen sollen. Fakten, die der Theorie widersprechen, werden dann bewusst ausgeblendet. Soziale Netzwerke wie Twitter, Instagram oder Facebook personalisieren Inhalte. Der Nutzer sieht fortwährend Inhalte, die ihn interessieren, und wird dadurch in seinem Denken permanent bestätigt. Er bewegt sich nur noch in einer eingeschränkten Welt, in einer Filterblase.

Ein Beispiel: Der IS wurde von den USA gegründet
Ein typisches Beispiel ist die Verschwörungstheorie, der sogenannte Islamische Staat (IS) sei von den USA gegründet worden. Dafür gibt es keine Belege. Die Verschwörungstheorie hat aber einen wahren Kern, der umgedeutet wird: Die USA haben den IS in Syrien nicht sofort bekämpft, als sie die Möglichkeit dazu hatten. Grund war politisches Kalkül: Die Destabilisierung des Assad-Regimes (Spiegel Online).

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Welche gesellschaftlichen Interessen stehen hinter Verschwörungstheorien?

Verschwörungstheorien als Wirtschaftsmodell

Welche Rolle spielt das Internet?

Verschwörungstheorien sind kein Phänomen des 21. Jahrhunderts, aber gerade durch das Internet scheinen Verschwörungstheorien so populär wie noch nie zuvor zu sein. Warum ist das so?

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Sichtbarkeit

Es ist umstritten, wie stark die Verbreitung von Verschwörungstheorien durch das Internet zugenommen hat. Eines ist aber sicher: Das Internet hat Verschwörungstheorien deutlich sichtbarer gemacht, als es bisher der Fall war. Verschwörungstheorien hat es in westlichen Gesellschaften schon immer gegeben, aber es gibt einen wesentlichen Unterschied: Wer sich heute für Verschwörungstheorien interessiert, wird im Internet schnell fündig. Während man vor der Zeit des Internets viel Zeit für die Recherche investieren musste, braucht es heute nur ein paar Sekunden und Klicks, bis man die gewünschten Ergebnisse findet. Das Internet bedient eine der Grundannahmen der Verschwörungstheorien perfekt: Alles ist miteinander verbunden. Im weltweiten Netz, wo die Regierung angeblich Chemtrails am Himmel sprüht, der Mossad hinter allen Attentaten der Welt steckt und die New World Order den Ton angibt, erscheint mit der passenden Suchanfrage alles möglich.

Vernetzung

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die globale Vernetzung durch das Internet: Jeder kann theoretisch mit jedem in Kontakt treten, was die Verbreitung von Verschwörungstheorien befördert. Während man zuvor seine Verschwörungstheorien nur einem sehr begrenzten Kreis an Zuhörern mitteilen konnte und vielleicht als Spinner galt, kann man sich mittlerweile mit Gleichgesinnten aus der ganzen Welt austauschen. So werden Überzeugungen geteilt und womöglich sogar noch bestärkt. Gerade Verschwörungstheorien wie die Chemtrails, die vermeintlich flache Erde oder die Reptiloide konnten erst durch das Internet eine größere Anhängerschaft und Popularität verzeichnen.

Filterblasen und Echokammern

In der Diskussion um Falschinformationen und Verschwörungstheorien im Internet sind in den vergangenen Jahren zwei Begriffe populär geworden: „Filterblase“ und „Echokammer“. Beide Begriffe erklären, warum ausgerechnet das Internet und soziale Medien den Glauben an Verschwörungstheorien so bestärken können.

Der Begriff der Filterblase wurde im Jahr 2011 durch den Internetaktivisten Eli Pariser geprägt. Die Algorithmen von Suchmaschinen und sozialen Medien sind so aufgebaut, dass Informationen nach unserem bisherigen Suchverlauf und Interessen gefiltert und aussortiert werden. Als Folge sehen wir bei den Suchergebnissen Vorschläge von Seiten oder Inhalten, die eher unseren Präferenzen entsprechen. Wer sich im Internet für das Backen interessiert, wird vermehrt Kochrezepte bei seinen Vorschlägen finden. Auf der anderen Seite wird auch derjenige, der sich für konspirative Inhalte interessiert, irgendwann nur noch Verschwörungstheorien angezeigt bekommen. So entsteht langsam eine Isolation gegenüber Informationen, die nicht der Meinung des Benutzers entsprechen.

Nachdem die Inhalte gefiltert wurden, befindet sich der Benutzer in der sogenannten Echokammer. Dort befindet er sich im Austausch mit Gleichgesinnten, welche die eigene Meinung und Weltsicht bestätigen und sogar verstärken können. In diesen geschlossenen sozialen Räumen kann schnell ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl mit elitärem Gruppenbewusstsein entstehen. Dadurch wird die psychologische Eigenart gefördert, widersprüchliche Informationen kategorisch abzublocken. Hinzu kommt, dass Menschen schon von sich aus dazu neigen, bei ihrer Suche nach Wissen nur Informationen auszuwählen und so zu interpretieren, dass sie den eigenen Erwartungen entsprechen. Man bezeichnet dies auch als „confirmation bias“: Man ist nur bereit, diejenigen Informationen aufzunehmen, die auch das eigene Selbstwertgefühl und das Bedürfnis nach Orientierung und Kontrolle befriedigen.

Im Fall der Filterblasen und Echokammern muss allerdings erwähnt werden, dass die Wirkung in der Wissenschaft noch relativ unerforscht und umstritten ist (Belltower). Trotzdem kann das Konzept einen guten Erklärungsansatz bilden, um den Erfolg von Verschwörungstheorien zu erklären.

Eine alternative Realität im Netz

Als Folge der Filterblase und der Echokammer informieren sich Verschwörungsgläubige immer nur bei denselben Quellen im Internet. Dort scheint sich eine alternative Szene herausgebildet zu haben, die gezielt mit Verschwörungstheorien Stimmung gegen alle Medien macht, die deren Auffassung widersprechen. Auf verschiedenen Plattformen wie YouTube, Facebook oder Twitter lassen sich unzählige verschwörungstheoretische Inhalte finden. Die Akteure dahinter scheinen sich untereinander zu vernetzen und nutzen auch geschickt die Algorithmen der jeweiligen Plattform aus. So können hohe Aufrufzahlen erreicht werden, sodass die Inhalte in den Trends, also bei den beliebtesten Inhalten, angezeigt werden, was wiederum neue Reichweite verspricht.

Da vor allem Jugendliche und Kinder sehr aktiv in sozialen Netzwerken oder auf Plattformen wie YouTube sind, können sie bei gering ausgebildeter Medienkompetenz sehr anfällig für diese Inhalte sein. Der unterrichtete Umgang mit Falschinformationen und Verschwörungstheorien im Internet ist daher mittlerweile eine notwendige Voraussetzung für eine zeitgemäße politische Bildung. Die Frage, ob sogenannte Fake News auch als Verschwörungstheorien bezeichnet werden können, ist nicht eindeutig geklärt. Nicht alles, was im Internet als Falschmeldung verbreitet wird, muss gleichzeitig auch eine Verschwörungstheorie sein. Wird sie aber in eine größere Erzählung als Teil einer Verschwörung eingebettet, dann übernimmt sie die typischen Charakteristika einer Verschwörungstheorie.

Tipps – Welche Handlungsmöglichkeiten gibt es gegen Verschwörungstheorien?

Das Aufklären gegen Verschwörungstheorien im Sinne von Verschwörungsideologien ist nicht einfach und erfordert einiges an Vorkenntnissen. Man kann Verschwörungstheoretiker mit Fakten konfrontieren, was man auch als „Debunking“ bezeichnet. Wer dies versucht, erreicht aber oft das Gegenteil: Die ideologischen Weltanschauungen werden nicht geschwächt, sondern sogar bestärkt. Man nennt dies auch „Bumerang-Effekt“. Widersprüchliche Informationen führen zu Ungereimtheiten im vertretenen Weltbild, was wiederum zu einem emotionalen Unwohlsein führt. Anstatt das neue Wissen aufzunehmen und das Weltbild zu modifizieren, werden die Fakten abgelehnt und die eigene Weltanschauung transferiert. Deshalb sind direkte Konfrontationen nicht in allen Fällen immer die beste Lösung.

Oft ist es sinnvoller, gerade im eigenen, nahen Umfeld Menschen Fähigkeiten zu vermitteln, die es ihnen ermöglichen, selbst zwischen konspirationistischen und nicht-konspirationistischen Erklärungen zu unterscheiden. Das betrifft vor allem die Medienkompetenz. So fehlt es vielen Anhängern von Verschwörungstheorien oft an grundlegenden Kenntnissen über das Internet und soziale Netzwerke sowie die Fähigkeit, seriöse von unseriösen Nachrichten darin zu unterscheiden. (Quelle: Michael Butter: Nichts ist wie es scheint)

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  • Seien Sie verantwortungsvoll!

    Wichtig im Umgang mit Verschwörungstheoretikern ist: Keine Abgrenzung! Forscher warnen, dass es zu einem Teufelskreis kommen könne, wenn Personen mit Verschwörungsglauben sich immer mehr ausgegrenzt fühlen. So kann es der Fall sein, dass sie als Folge der Abgrenzung noch stärker an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden und ihre Verschwörungsideologien sich noch weiter radikalisieren. Deshalb ist es wichtig, dass der Dialog auf Augenhöhe stattfindet und die Person mit Verschwörungsglauben nicht herablassend behandelt wird. Dabei sollte man sich von ideologischen Inhalten der Verschwörungstheorie distanzieren. So darf nicht die vereinfachte Gut-Böse-Einteilung übernommen werden, sondern es muss auf die Zwischenstufen eingegangen werden. Ziel sollte sein, auf die extremistischen, antisemitischen oder rassistischen Elemente der Verschwörungstheorie einzugehen und diese aufzudecken.

  • Gehen Sie kritisch mit Informationen um!

  • Didaktische Auseinandersetzung mit Verschwörungstheorien

    Für die pädagogische Auseinandersetzung mit Verschwörungstheorien ist es wenig sinnvoll, die Theorien lediglich mit Fakten zu widerlegen. Wichtig ist vor allem, auf die Funktions- und Wirkungsweisen von Verschwörungstheorien hinzuweisen und darüber zu diskutieren. Es gilt also zu ergründen, was Verschwörungstheorien für so viele Menschen attraktiv macht und welchen Nutzen sie daraus ziehen. Welche Rollen spielen Gefühle von Macht und Ohnmacht oder die Suche nach Identität? Die gemeinsame Analyse kann helfen, Verschwörungstheorien begreifbar und gegebenenfalls politisch-historisch verortbar zu machen. Darüber hinaus ist es wichtig, beim verantwortungsvollen Umgang mit Informationen kritische Medienkompetenz zu vermitteln. Insbesondere beim alltäglichen Umgang mit dem Internet und den sozialen Medien kann dazu beigetragen werden, dass Verschwörungstheorien, darunter auch Fake News, Gerüchte oder bösartige Hetze, leichter erkannt und nicht weiterverbreitet werden. Durch eine Stärkung der Widerspruchstoleranz kann dazu beigetragen werden, dass die Welt nicht durch eine Komplexitätsreduzierung oder durch Vorurteile und Ressentiments erklärt wird.

Antisemistismus und Verschwörungstheorien

Wenn es um die „bösen Mächte“ im Hintergrund geht, die nach den Verschwörungstheorien die Fäden in der Welt ziehen, wird häufig wieder ein uraltes Feindbild ausgepackt. Teilweise sehr direkt und unmissverständlich, teilweise aber auch nur indirekt und nicht sofort erkenntlich ist immer wieder von „den Juden“ die Rede, die global an den Schaltzentren der Macht sitzen sollen. Die Geschichte hat gezeigt, wie fatal derartige Verschwörungstheorien sein können. Warum sind auch heute ausgerechnet Juden in den meisten Verschwörungstheorien immer noch das Feindbild Nummer Eins?

Auf dieser Seite erfahren Sie mehr zu Antisemitismus und Verschwörungstheorien.

Die „Reichsbürger“

Reichsbürger nennen sich selbst so. Sie glauben, die Bundesrepublik Deutschland gebe es nicht und der Staat sei eine Firma. Es gibt Reichsbürger, die ihre eigenen „Hoheitsgebiete“ vor Ort errichten, indem sie „Scheinstaaten“ ausrufen, eigene Reiche gründen und sich selbst zum König ernennen, wie etwa der „König von Deutschland“ in Wittenberg.  

Auf dieser Seite erfahren Sie mehr zu den Reichsbürgern.“

 

 

Linksammlung

Quellen & weitere Infos

Unterichtsmaterialien

Unterichtsmaterialien

E-Learning:
Sind denn alle verrückt hier? Verschwörungstheorien erkennen.

Das E-Learning-Angebot der LpB BW bietet einen fünfstündigen Online-Kurs für Schulklassen von 7 bis 10 an, der sich mit Funktionsweisen, Merkmalen und Gefahren von Verschwörungstheorien und Fake-News auseinandersetzt und die Medienkompetenz schult. Idealerweise wird vor der Nutzung des Online-Kursraums eine Einführungsstunde zum Thema Verschwörungstheorien vorgenommen. Der Online-Kursraum ist offen zugänglich und kann ohne Registrierung durch einfaches Anklicken genutzt werden.
Sind denn alle verrückt hier?

BR.de / So geht Medien
So entlarvt man Verschwörungstheorien – Materialien für den Unterricht

Ein Angebot des Bayerischen Rundfunks, das die Medienkompetenz von Schülern fördern soll. Hier finden sich gebündelt Downloads zum Thema Verschwörungstheorien: Videos, Stundenablauf, Ideen für den Unterricht und vertiefende Informationen.
So entlarvt man Verschwörungstheorien

Mach’s klar! Politik – einfach erklärt
Verschwörungs-„Theorien" ... nicht nur zu Corona
Anhand von Beispielen, Merkmalen und Definitionen werden die Entstehung und Auswirkung von Verschwörungstheorien erklärt. Ein weiter Bereich weißt auf die Gefahren von Verschwörungstheorien hin und es gibt Tipps zum Umgang mit Verschwörungstheorien (und Fake News). Die Reihe „Mach´s klar!“ richtet sich an Lehrkräfte von Haupt-, Werkreal- und Realschulen und erläutert politische Themen in vereinfachter Form. Heft 42/2020
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Learning-Apps

Mach’s klar! Politik – einfach erklärt
Fake News – ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt! (Unterrichtshilfe)

Um die Medienkompetenz von Schülern zu fördern, beschäftigt sich die die Ausgabe 30/2018 mit den folgenden Fragen: Wie wirken Fake News und in welchen Formen treten sie auf? Was ist eine Filterblase? Und wie geht man mit Fake News um?
Download Fake News

Zeitschrift Deutschland & Europa 74/2017
Die neuen Medien und die politische Meinungsbildung: »Fake News« – ein Produkt der neuen Medien?

Die Zeitschriftenreihe „Deutschland & Europa“ widmet sich allgemeinen deutsch-europäischen Themen mit Landesbezug und erscheint zwei Mal im Jahr. Diese Ausgabe (74/2017) setzt sich mit dem Themenkomplex „Fake News“ im Internet und die Möglichkeiten der digitalen Beeinflussung auseinander. In einem Artikel „Verschwörungstheorien im Internet“ von Michael Butter werden konkret Verschwörungstheorien im Netz behandelt. Butter zeigt im Artikel unter anderem die Nähe von Verschwörungstheorien zu Populismus auf und wie sich Verschwörungstheorien im digitalen Zeitalter im Vergleich zur Zeit vor dem Internet entwickelt haben.
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Zeitschrift Politik & Unterricht 3-4/2017
Mit spitzer Feder

Karikaturen zu zehn Themenfeldern
Die Ausgabe (3-4/2017) der Zeitschriftenreihe „Politik und Unterricht“ der LpB BW bietet mehr als 100 Zeichnungen in zehn Themenfeldern für Lehrkräfte an. Für den Politikunterricht, aber auch in benachbarten Fächern bei Themen wie Migration, Frieden oder Nachhaltigkeit, kann und soll die Auswahl eine Fundgrube sein: für den Einsatz einer Methode, die zu den beliebtesten zählt. Indem Karikaturen bewusst zuspitzen, oft einseitig oder parteiisch sind, und zuletzt auch Tabus brechen, fordern sie in besonderer Weise das Urteilsvermögen von Schülerinnen und Schülern heraus. Die Folgen von Polarisierungen und des Streits über die Frage, wo die Grenzen der verfassungsrechtlich verbürgten Meinungs- und Kunstfreiheit liegen, rücken dabei fast von selbst in den Vordergrund der Diskussionen.
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Medien in die Schule – Materialien für den Unterricht
Chemtrails & Co. – Verschwörungstheorien im Netz

Das Modul der Unterrichtsmaterialreihe „Medien in die Schule“ bietet vier verschiedene Unterrichtseinheiten an, welche die Schüler dazu motivieren sollen, die Ursachen, Funktionen und Strukturen von Verschwörungstheorien zu analysieren und erkennen.
Chemtrails & Co

Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft: Radikalisierung durch Verschwörungserzählungen

WEB-Talks zum Thema

WEB-Talks zum Thema

Zwischen Meinungsfreiheit und Verschwörungsmythen
Aufzeichnung des Web-Talks aus der Reihe „Wie schützen wir unsere Grundrechte vor Corona?“ Die Ausnahmesituation durch die Corona-Pandemie setzt nicht nur die Grundrechte unter Druck, sondern befeuert auch die Verbreitung von Verschwörungserzählungen über das Virus und die Politik zu seiner Bekämpfung.
Rückblick auf den Livestream

Fake News und Verschwörungstheorien – früher und heute
Fake News und Verschwörungstheorien sind kein neues Phänomen. Vielmehr haben sie eine lange und folgenschwere Geschichte. Eine Kooperation vom Haus der Geschichte Baden-Württemberg und der LpB BW.
Rückblick Web-Talk (Museum Hotel Silber, 14. Juli 2020)

Allgemeine Informationen

Allgemeine Informationen

  • Dossier Verschwörungstheorien
    Das Dossier der Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) zu Verschwörungstheorien bietet einen ausführlichen Einblick in die Verschwörungstheorien der vermeintlich jüdischen Weltverschwörung, die Protokolle der Weisen von Zion oder die Reichsideologie der Reichsbürger an.
    Dossier Verschwörungstheorien
     
  • Wahre Welle
    Das Projekt „Wahre Welle“ der BpB bietet in Kooperation mit Medienschaffenden ein umfassendes Informationsangebot über verschiedenste Verschwörungstheorien und deren Mechanismen an.
    Projekt „Wahre Welle“
     


Ursachen von Verschwörungsglauben


Motive hinter Verschwörungstheorien


Antisemitismus in Verschwörungstheorien


Video-Angebot auf YouTube: „MrWissen2go“ zu Verschwörungstheorien
Der Journalist und Vlogger Mirko Drotschmann hat auf seinem YouTube-Kanal „MrWissen2go“ mehrere Videos veröffentlicht, die sich auf informative und für Jugendliche verständliche Art und Weise mit Verschwörungstheorien auseinandersetzen. Unter anderem wird behandelt, welche Fakten tatsächlich hinter den populärsten Verschwörungstheorien stecken, wo die Gefahren bei Verschwörungstheorien liegen und welche Theorien sich in der Vergangenheit bewahrheitet haben.

Autor: Internetredaktion LpB BW | September 2023

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