Flucht – eine weltweite Herausforderung

Szenen wie diese spielen sich weltweit ab: Das Bild eines weinenden Mädchens neben seiner Mutter ging um die Welt. Das World Press Photo des Jahres 2019 des Fotografen John Moore zeigt das honduranische Kleinkind Yanela Sanchez, als sie und ihre Mutter Sandra Sanchez 2018 in Texas, USA, von US-Grenzbeamten in Gewahrsam genommen werden. Es steht als Symbolbild für die weltweite Flucht von Millionen von Menschen vor Gewalt, Willkür der politischen Systeme, Krieg und Not. Und für die Hilflosikgkeit und Unmenschlichkeit, mit der manche Länder auf die Fluchtbewegungen reagieren.
Niemandem fällt es leicht, seine Heimat zu verlassen. Große Not ist dafür notwendig. Trotzdem waren Ende 2022 laut der internationalen Organisation für den Flüchtlingsschutz UNHCR über 108,4 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht. Seit dem Zweiten Weltkrieg waren noch nie so viele Menschen gleichzeitig auf der Flucht.
Kurz & knapp: Flucht weltweit in Zahlen
- Noch nie hat es mehr Flüchtlinge gegeben: Laut dem „Global Trends Report“ von der internationalen Organisation für den Flüchtlingsschutz UNHCR sind Ende 2022 108,4 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht gewesen.
- Mehr als 40 Prozent davon waren Kinder unter 18 Jahren. Zwischen 2018 und 2022 wurden nach UNHCR-Schätzungen etwa 1,9 Millionen Kinder als Flüchtlinge geboren.
- 62,5 Millionen Menschen waren Binnenvertriebene, also Menschen, die innerhalb ihres Landes auf der Flucht sind.
- 35,3 Millionen Flüchtende waren vor Konflikten, Verfolgung oder schweren Menschenrechtsverletzungen aus ihrer Heimat geflohen.
- 5,4 Millionen Menschen suchten weltweit Asyl.
- Mehr als die Hälfte der Flüchtlinge (52 Prozent) kamen Mitte 2023 aus drei Ländern: Syrien (6,5 Millionen), Afghanistan (6,1 Millionen) und Ukraine (5,9 Millionen).
- Fünf Länder haben die meisten Flüchtlinge aufgenommen: Türkei (3,4 Millionen), Iran (3,4 Millionen), Deutschland (2,5 Millionen), Kolumbien (2,5 Millionen) und Pakistan (2,1 Millionen). Nach wie vor leben die meisten Geflüchteten in den direkten Nachbarstaaten ihrer Heimatländer (70 Prozent).
(Quellen: UNHCR 2022, UNHCR Refugee Statistic)
Vertriebene weltweit: aktuelle Krisenherde
Aus vielen Ländern der Welt fliehen Menschen. Beispielhaft sind hier einige Krisenherde herausgegriffen: Ukraine, Syrien, Venezuela, Afghanistan und Myanmar.
Letzte Aktualisierung: Dezember 2023, Internetredaktion LpB BW.