Juni 2017

Jo Cox (1974 – 2016) – Leidenschaftliche Politik für soziale Gerechtigkeit und ein geeintes Europa

Als aufstrebender "Star" der britischen Labour Partei gilt die Parlamentarierin Jo Cox, als sie vor einem Jahr, im Juni 2016, im Alter von 41 Jahren brutal ermordet wird. Kurz vor dem Referendum über den Verbleib des Vereinigten Königreichs in der Europäischen Union löst das Attentat weltweit Trauer und Debatten über politische Radikalisierung aus. Zurück bleibt die Erinnerung an eine faszinierende Frau von vorbildhafter Integrität.

Tochter Yorkshires

Wer einmal die Grafschaft Yorkshire im Norden Englands bereist hat, mag sich an grasende Schafe, Steinmauern und Heide sowie an die Kathedrale von York und die pittoresken Gassen der Stadt erinnern. Es ist schön in Yorkshire. Das war es 1974, als am 22. Juni Jo Cox als Helen Joanne Leadbeater im Westen der Grafschaft das Licht der Welt erblickte. Das ist es heute noch. Neben der rauen Landschaft prägte jahrelang der Kohleabbau das Bild und das Schicksal der Region.

In den 1980er Jahren privatisierte die konservative Regierung unter Premierministerin Margaret Thatcher weite  Teile des staatlichen Energiesektors, was gravierende Auswirkungen für die Kohleindustriezeitigte. Der Miner's Strike (Streik der Bergleute), dem sich Arbeiter/-innen in ganz Großbritannien anschlossen, spaltete die Gesellschaft und konfrontierte Familien mit einer so grundlegenden Armut, wie sie in einem westlichen Industrieland kaum vorstellbar schien. Heute ist der Norden Englands strukturell schwächer als der Süden. Nordenglische Dialekte gelten als unfein, weil sie auf eine "niedere" Herkunft  im  immer noch rigiden britischen Klassensystem schließen lassen.

Was hat all das mit Jo Cox zu tun? Die Biografie der engagierten Politikerin lässt sich ohne Verweis auf ihre Herkunft kaum verstehen. Als Unterhaus-Abgeordnete für ihren Heimatwahlkreis Batley and Spen bezeichnete sie sich selbst als "proud Yorkshire lass" – als stolze Tochter Yorkshires. Dieser Ausdruck klingt fast wie Trotz gegenüber einer Welt, in die sie durch Studium und politische Laufbahn eintauchte, ohne dabei ihre Wurzeln verlieren zu wollen.

In einem Interview nach ihrer Wahl ins Unterhaus schilderte sie, wie fehl am Platz sie sich in Cambridges Elite-Universität gefühlt hatte:

 

„I never really grew up being political or Labour. It kind of came at Cambridge where it was just a realisation that where you were born mattered. That how you spoke mattered... who you knew mattered. I didn’t really speak right or knew the right people.” –
„Als ich aufwuchs, war ich weder besonders politisch noch unterstützte ich die Labour Partei. Das kam in Cambridge, wo ich realisierte, dass es wichtig war, wo man geboren ist. Wie man sprach, war wichtig… wen man kannte, war wichtig. Ich sprach irgendwie nicht richtig und kannte nicht die richtigen Leute“. "

(Jo Cox im Interview mit der Yorkshire Post am 26.12.2015, Übersetzung Lara Track)

Das Bewusstsein, dass Menschen sie nach ihrer Herkunft, ihrer Sprache und ihren Kontakten beurteilten, sollte Jo Cox' politisches Denken auf Jahre hin beeinflussen.

Zurück zum Juni 1974. Joanne Helen Leadbeater, kurz Jo, wächst in Heckmondwike und Batley auf. Ihre Mutter Jean ist als Sekretärin tätig, ihr Vater Gordon arbeitet bei einer Firma, die Kosmetikprodukte herstellt. Jo absolviert die Schule mit Bravour und nimmt als erstes Familienmitglied ein Studium auf: an der berühmten Universität Cambridge erwirbt sie einen Bachelor in Sozial- und Politikwissenschaft.

Erste Schritte in die institutionalisierte Politik…

Nach ihrem Studienabschluss im Jahr 1995 beginnt die 21jährige Joanne Helen Leadbeater ihre Karriere in der Politikberatung, zunächst bei der Labour-Parlamentarierin Joan Walley. Ihr Weg führt sie anschließend nach Brüssel ins Team der Europa-Abgeordneten Glennys Kinnock. Jo begeistert sich für das europäische Projekt und leitet die Kampagnen der Lobbygruppe Britain in Europe.

… und in die Welt der Nichtregierungsorganisationen

Jo Leadbeater (später Jo Cox) wollte die Welt verbessern. In Nachrufen nach ihrem Tod wird sie wahlweise als Idealistin, Hoffnungsträgerin oder gar als Naturgewalt bezeichnet. Bevor ihr Weg sie in die repräsentative Politik führt, arbeitet sie zehn Jahre in der Entwicklungszusammenarbeit. In der Nichtregierungsorganisation Oxfam übernimmt sie verschiedene Führungspositionen: So ist sie  für die inhaltliche Ausrichtung der Organisation verantwortlich, leitet in New York humanitäre Oxfam-Kampagnen und führt das EU-Büro von Oxfam in Brüssel.

Jo Cox bereist weltweit Kriegs- und Krisengebiete, insbesondere in afrikanischen Staaten. Die Erfahrungen im Ausland beeindrucken die junge Frau. Hautnah erlebt sie Furchtbares mit, wenn sie etwa mit mehrfach vergewaltigten Frauen im Sudan spricht oder mit Kindersoldaten in Uganda, die gezwungen wurden, Angehörige ihrer eigenen Familien zu ermorden. Sie erfährt von der Hoffnungslosigkeit der Menschen in Afghanistan, die das Vertrauen in die eigene Regierung und die internationale Gemeinschaft verloren haben. Aus den Begegnungen zieht Cox Schlüsse für ihr eigenes politisches Handeln:

 

„That's the thing that all of that experience gave me - if you ignore a problem, it gets worse."  –

„Das ist es, was ich von all den Erfahrungen gelernt habe – wenn Du ein Problem ignorierst, wird es schlimmer.“

(Jo Cox im Interview mit der Yorkshire Post am 26.12.2015, Übersetzung Lara Track)

 

 

Für Geschlechtergerechtigkeit und Menschenrechte

Besonders wichtig ist Jo Cox der Einsatz für Frauen und Kinder. Dieses Engagement führt sie auch nach ihrer Rückkehr in die Politikberatung fort. Sie unterstützt Sarah Brown, Ehefrau des damaligen Labour-Premierministers Gordon Brown und britische First Lady, bei deren Aktivitäten für die Maternal Mortality Campaign. Ziel dieser Kampagne ist es, öffentliche Aufmerksamkeit auf die hohe Müttersterblichkeit zu lenken – weltweit sterben jährlich eine halbe Million werdende Mütter in der Schwangerschaft oder bei der Geburt.
Hunderte Hilfsorganisationen unterstützen die Kampagne, um mit einfachen Mitteln die medizinische Versorgung von Frauen und Kindern zu verbessern und so die Zahl vermeidbarer Todesfälle zu reduzieren.

In der Labour Partei kämpft Jo Cox für Frauenrechte und Gleichberechtigung. Als nationale Vorsitzende des Labour Women's Network (2010-2014) ermutigt sie Frauen zum  politischen Engagement. Nicht zuletzt unterstützt sie die GREAT-Initiative für Geschlechtergerechtigkeit.

Weltweite Menschenrechte gehören zu  Cox' außenpolitischen Kernthemen. So ist sie im  Vorstand der Burma Campaign ,einer Organisation  für Demokratie und Menschenrechte im heutigen Myanmar aktiv und berät die Kinderrechtsnetzwerke Save the Children und NSPCC (National Society for the Prevention of Cruelty to Children).

 

Unermüdlich engagiert

Neben ihren beruflichen Aktivitäten  bildet sich Jo Cox mit einem Studium an der renommierten London School of Economics (LSE) weiter. Privat findet sie in ihrem späteren Ehemann Brendan Cox einen echten Partner. Gemeinsam ziehen sie die Kinder Cuillin and Lejla groß. Die Familie hat zwei Wohnsitze: ein Haus in Cox‘ späterem Wahlkreis Batley and Spen sowie ein Hausboot auf der Themse in London. Um seine Frau besser unterstützen zu können, gibt Brendan Cox seine Stelle bei Save the Children auf.  

In den folgenden Jahren arbeitet Jo Cox beim Freedom Fund, einer Organisation gegen Sklaverei.  Der Vorsitzende des Freedom Fund, Nick Grono, beschreibt Cox als Kämpferin für verletzliche und an den Rand gedrängte Menschen weltweit, die unermüdlich versuchte, die Welt gerechter und besser zu machen.
2014 kandidiert Cox im Wahlkreis Batley and Spen auf der Labour-Liste für die Parlamentswahlen.

Im britischen Parlament

Cox‘ Wahlkampagne ist erfolgreich, ab Mai 2015 vertritt sie Batley and Spen im Unterhaus. In ihrer  Antrittsrede beschreibt sie ihren Stolz über ihren Wahlkreis, der für sie die Essenz Yorkshires verkörpert: unabhängig, stolz, ohne Schnickschnack, unangepasst und die Heimat von  Menschen unterschiedlichster religiöser und ethnischer Herkunft. Ein Satz aus ihrer Rede wird später viel zitiert werden:

 

„We are far more united and have far more in common than that which devides us.“  –

„Wir sind viel einiger und haben viel mehr gemeinsam als alles, das uns trennt.“
(Auszug aus einem Youtube-Film "Remembering Jo Cox MP: Her maiden speech, ITV News, veröffentlicht am 16.6.2016" (www.youtube.com/watch?v=u3OQRnJ1zrQ), Übersetzung Lara Track)

 

 

Filmausschnitt Cox

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YouTube: ITV-News, Veröffentlicht am 16.06.2016
"I am Batley and Spen born and bred, and I could not be prouder of that": Labour MP Jo Cox, who sadly died after being shot, made this powerful maiden speech to Parliament.

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Nach Alison McGovern, ebenfalls Labour-Abgeordnete, brachte Jo Cox ihre Leidenschaft für Yorkshire und die humanitären Ziele, denen sie ihr Leben widmete, mit ins Parlament. Als Politikerin setzt Cox sich für die wirtschaftliche Stärkung des Nordens ein und fordert ein neues Verständnis für ökonomischen Wandel.

Auch der Bürgerkrieg in Syrien liegt im Fokus ihrer Arbeit. So leitet sie eine parteiübergreifende Parlamentsgruppe zum Syrien-Krieg. Im Oktober 2015 veröffentlicht sie mit ihrem konservativen Kollegen Andrew Mitchell einen Artikel im Guardian. Für die Politik des Vereinigten Königreichs gegenüber Syrien schlagen die beiden humanitäre, diplomatische und militärische Schritte vor. Den Krieg beschreiben sie als Herausforderung und Verantwortung für ihre Generation.

Mit diesem Artikel positioniert sich Jo Cox in der internen Labour-Debatte um die Frage, ob und wie Großbritannien in Syrien militärisch intervenieren solle. Ihre Überzeugung, es sei unethisch, nicht einzugreifen, vertritt sie auch gegenüber dem Parteichef Jeremy Corbyn, der eine militärische Intervention ablehnt. Bei der Parlamentsabstimmung über ein militärisches Eingreifen in Syrien enthält sich Jo Cox, weil sie deren geplanter Form nicht für zielführend hält. Sie engagiert sich für Menschen, die aus Syrien und anderen von Gewalt betroffenen Weltregionen fliehen. Ihr Blick liegt hierbei einmal mehr auf den wohl schwächsten unter ihnen: Kindern und Jugendlichen.

Bleiben oder Gehen – Looming Brexit

Bei den Unterhauswahlen im Frühjahr 2015, Jo Cox ihren Sitz im Parlament erringt, erzielt gleichzeitig die Konservative Partei die absolute Stimmen-Mehrheit und Premierminister David Cameron wird erneut Regierungschef. Er hatte 2013 angekündigt, im Falle seiner Wiederwahl ein öffentliches Referendum über den Verbleib des Vereinigten Königreichs es in der Europäischen Union abzuhalten.

Erhitzte Debatten über die Frage „Bleiben oder Gehen“ verschärfen das politische Klima in Großbritannien. Angehörige der United Kingdom Independence Party (UKIP) fordern vehement den EU-Austritt und polarisieren mit rechtspopulistischen Äußerungen. Unter Labour-Mitgliedern herrscht Dissens darüber, wie entschieden die Partei sich gegen den sogenannten Brexit stellen soll. Jo Cox bleibt ihrer Begeisterung für das europäische Projekt treu und setzt sich unermüdlich für den Verbleib Großbritanniens in der EU ein. Als Freigeist will  sie sich nicht in eine Schublade pressen lassen und vertritt ihre Überzeugungen selbst dann, wenn sie damit in ihrer Partei aneckt.

Tödliches Attentat

Im Vorfeld des Referendums reist Jo Cox am 16. Juni 2016 für eine öffentliche Sprechstunde nach Birstall, einem Ort in ihrem Wahlkreis. Als sie an der Stadtbücherei eintrifft, greift der 52-jährige Thomas Mair sie an. Er schießt mehrere Male auf die Politikerin und sticht mit einem Messer auf sie ein. Augenzeugen berichten später, dass der Täter „Britain First!“ oder „Put Britain first!“ gerufen habe – „Britain First“ ist der Name  einer rechtsextremen Partei in Großbritannien.

Kurze Zeit später erliegt Jo Cox im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen.
Noch am selben Tag berichtet das Southern Poverty Law Center (SPLC), eine US-amerikanische Organisation gegen Rassismus und Hasskriminalität, dass Jo Cox‘ Mörder Kontakte in die amerikanische Neonazi-Szene habe und als Unterstützer der National Alliance (NA), einer rechtsradikalen Organisation in den Vereinigten Staaten, aktiv sei. In den folgenden Tagen werden weitere Hinweise auf den fremdenfeindlichen Hintergrund des Attentäters bekannt.

Reaktionen in der Öffentlichkeit

Jo Cox‘ Ehemann Brendan twittert noch am selben Tag ohne Kommentar das Foto einer strahlenden Jo Cox auf ihrem Hausboot auf der Themse. Unmittelbar nachdem sich die Nachricht über ihren Tod verbreitet hat, geht das Bild um die Welt. Tausende bekunden online ihr Mitgefühl oder bringen mit Blumen ihre Trauer und Solidarität zum Ausdruck.

So kurz vor dem EU-Referendum sorgt der Mord an Jo Cox für hohes mediales Aufsehen weit über Großbritannien hinaus. Zeitungen mutmaßen, ob die Tat den Abstimmungsausgang beeinflussen könne, berichten über das Privatleben des Täters und spekulieren über seine Motivation. Und sie beklagen den frühen Tod einer Frau, deren politische Karriere gerade erst begonnen hatte.

Vielfach wird Jo Cox ob ihrer Integrität und Schaffenskraft als Vorbild dargestellt. Zahlreiche Personen des öffentlichen Lebens melden sich zu Wort. Premierminister David Cameron würdigt das politische Engagement von Jo Cox. Bundeskanzlerin Angela Merkel bezeichnet das Attentat als Tragödie und fordert einen respektvollen Umgang in der öffentlichen Debatte. Sie verweist darauf , dass eine ungezügelte und polarisierende Sprache zur politischen Radikalisierung führen könne. (Süddeutsche Zeitung online, 17.6.2016)

Auch die Angehörigen der beiden Kammern des britischen Parlaments zollen Jo Cox Tribut. Der Sprecher des Unterhauses erinnert an sie als warmherzige, eloquente, prinzipientreue und weise Frau, die sich unablässlich für Gleichberechtigung, Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit eingesetzt habe.

 

„Above all, she was filled with, and fuelled by, love for humanity.“ – „Vor allem war sie voll von und angetrieben durch Liebe zur Menschheit.“

(Auszug aus dem britischen Parlament in Gedenken an Jo Cox: www.parliament.uk/business/news/2016/june/recall-of-the-house-of-commons-/, Übersetzung Lara Track)

Ein Attentat wie dieses, so der Parlamentssprecher, sei mehr als ein Angriff auf ein einzelnes Individuum, es bedrohe die Freiheit aller. So soll das Gedenken an Jo Cox mit dem Versprechen verknüpft sein, den Einsatz für die Demokratie zu verdoppeln.

Gleichzeitig vermischen sich Reaktionen auf das Attentat mit der aktuellen Tagespolitik: Nicht wenige versuchen, anhand des Mordes ihre Position zur Zukunft Großbritanniens inner- oder außerhalb der EU zu festigen. Nach Ansicht vieler Brexit-Gegner/-innen zeigt Cox' Ermordung, dass die Debatte von Nationalismus geprägt sei und die Kampagne für den Austritt antidemokratische Haltungen fördere. Brexit-Befürworter/-innen dagegen werfen der anderen Seite dagegen vor, den Tod von Jo Cox für ihre Zwecke zu instrumentalisieren.

Nur wenige Tage liegen zwischen Jo Cox' Todestag und dem Referendum. Als am 23. Juni 2016  die Wahllokale in Yorkshire schließen, hat die Mehrheit der Wähler/-innen dort wie im übrigen Land für den Austritt gestimmt.

In den folgenden Tagen entbrennt in Großbritannien und darüber hinaus eine heftige Diskussion darüber, welche Personengruppen für den Austritt gestimmt haben, welche dagegen, und welche Gründe es jeweils dafür gibt. Dabei geht es um Eliten und- ökonomisch Abgehängte, um Stadt versus Land, um Bildung und Affinität zu radikalen Positionen.

Brexit-Befürworter/-innen werden teilweise als dumm oder rassistisch diffamiert. Für andere bildet der Ausgang des Referendums eine Art Wecksignal, der darauf aufmerksam mache, dass die Londoner "Blase" keineswegs das gesamte Königreich repräsentiere.

Ob man nun die  ökonomische Ungleichheit und die Abgehängtheit des Nordens thematisiert oder den Rechtsnationalismus innerhalb der Kampagne für den Austritt kritisiert: Eindimensionale Erklärungen greifen nicht. Es scheint bitter, dass eine Mehrheit der Bevölkerung selbst in Jo Cox' Wahlkreis für den Brexit stimmte, gegen den sie sich so leidenschaftlich engagiert hatte. Ebenso bitter scheint es jedoch, die Pro-Brexit-Motive von Menschen, die keineswegs alle aus einer antidemokratischen Rückwärtsgewandtheit heraus abgestimmt haben, zu verallgemeinern.

Was bleibt ?

Nach Cox‘s Tod gründen Freunde/-innen und Familie in ihrem Namen die Jo-Cox-Foundation. Die Stiftung will Organisationen finanziell unterstützen, die den Überzeugungen der Politikerin nahe stehen: Der Royal Voluntary Service setzt sich in Cox‘ Wahlkreis gegen Vereinsamung ein, Hope not Hate engagiert sich für die Eindämmung des Extremismus und die White Helmets (Weißhelme) retten Menschenleben im syrischen Bürgerkrieg.



Gedenkveranstaltung für Jo Cox in Bath, 18.6.2016. Foto: Rwendland, commons.wikimedia.org, CC BY-SA 4.0

Am 22. Juni 2016, sechs Tage nach dem Attentat und einen Tag vor dem Referendum, findet auf dem Trafalgar Square in London eine große Gedenkfeier zu Ehren von Jo Cox statt. An diesem Tag wäre sie 42 Jahre alt geworden. Weltweit gibt es ähnliche Veranstaltungen , die an Jo Cox erinnern und dazu aufrufen, Hass und Fremdenfeindlichkeit etwas entgegen zu setzen: Der Hashtag #lovelikejo wird geprägt.

In London tritt Brendan Cox ans Mikrofon und findet bewegende Worte.

 

„What a beautiful irony it is that an act designed to advance hatred has instead generated such an outpouring of love. Jo lived for her beliefs and she died for them. And for the rest of our lives we will fight for them in her name.” –

"Welche schöne Ironie, dass eine Tat, die den Hass verstärken sollte, zu solch einer Welle von Liebe führt. Jo lebte für ihre Überzeugungen und sie starb für sie. Und für den Rest unseres Lebens werden wir in ihrem Namen dafür kämpfen.“

(Auszug aus the guardian: www.theguardian.com/uk-news/2016/jun/22/jo-cox-murder-inspired-more-love-than-hatred-says-husband-brendan, Übersetzung Lara Track)

(Lara Track, Juni 2017)

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Quellen, Links und Filme

Quellen und Links

Englische Presseartikel (online):

Deutsche Presseartikel (online):

Blogeinträge u. ä.


Organisationen, für die Jo Cox tätig war (Auswahl)

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