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„Wir fragten uns, ob wir unser Zuhause je wiedersehen würden.“
„Wir fragten uns, ob wir unser Zuhause je wiedersehen würden“ – so lautet der Titel des neuen Lese- und Arbeitshefts in der Reihe MATERIALIEN über die Deportation der Jüdinnen und Juden aus Württemberg und Hohenzollern in den Jahren 1941 bis 1945. Die Publikation, herausgegeben von der Landeszentrale für politische Bildung (LpB), beleuchtet die Verfolgung und Entrechtung der jüdischen Bevölkerung seit 1933, den Ablauf und die Zielorte der Deportationen, die Ghettos, Lager und Vernichtungsstätten im besetzten Osten Europas, sowie das Schicksal der Deportierten, von denen viele in den nationalsozialistischen Vernichtungslagern ermordet wurden.
Mit der Reihe MATERIALIEN greifen die Gedenkstätten in Baden-Württemberg und die LpB die Aufforderung der Bildungspläne des Landes Baden-Württemberg auf, Angebote mit regionalem Bezug an außerschulischen Lernorten zu entwickeln. Die Lese- und Arbeitshefte gliedern sich in Texteinheiten und Arbeitsblätter mit Dokumenten, Quellentexten, Fotografien und Aufgaben. Die Arbeitsaufträge geben Anregungen zum selbstständigen Erkunden der Geschichte und zur Auseinandersetzung mit historischen Ereignissen vor Ort.
Das neue Lese- und Arbeitsheft in der Reihe MATERIALIEN ist in enger Zusammenarbeit mit dem Gedenkstättenverbund Gäu-Neckar-Alb e. V. entstanden. Die Texteinheiten und Arbeitsmaterialien wurden von Martin Ulmer, dem Geschäftsführer des Gedenkstättenverbunds, und den Gymnasiallehrkräften Ursula Hepp (Stuttgart), Lars Mayr (Laupheim) und Markus Fiederer (Meßkirch) erstellt. Sie geben einen Überblick über die Geschehnisse, die in Zusammenhang mit den Deportationen der württembergischen und hohenzollerischen Jüdinnen und Juden stehen, und regen zur kritischen Auseinandersetzung mit den Themen Antisemitismus, Ausgrenzung und Verfolgung an. Der Fokus liegt auf der Perspektive der Opfer des nationalsozialistischen Regimes; der Blick wird aber auch auf die Verantwortlichen für die Deportationen gelenkt. Thematisiert werden auch die juristische Aufarbeitung und das Gedenken an die Deportationen seit 1945.
INHALT
Vorwort
Einführung
Texteinheiten und Lernziele
- T 1 Die Situation der jüdischen Bevölkerung in Württemberg 1933
- T 2 Ausgrenzung von Jüdinnen und Juden in Alltag, Schule und Beruf
- T 3 Wirtschaftliche Existenzvernichtung der jüdischen Bevölkerung
- D 1 Didaktischer Zugang: Arbeit im Archiv
- T 4 Pogromnacht 1938 und Massenflucht
- T 5 Ghettoisierung und Entrechtung vor den Deportationen 10
- T 6 Erste Deportation nach Riga im Dezember 1941 11
- D 2 Didaktischer Zugang: Fotografien als Quelle 14
- T 7 Zweite große Deportation ins KZ Theresienstadt im August 1942 15
- T 8 Radikalisierung bei den kleineren Deportationen 1942 bis 1945 16
- T 9 Die Todeslager im Osten 18
- D 3 Didaktischer Zugang: Gedenkstättenbesuch 20
- T 10 „Aktion 3“ und „Finanztod“ nach der Deportation 21
- T 11 Täter, Beteiligte, Profiteure 22
- T 12 Das Schicksal der Deportierten 24
- T 13 Der juristische Umgang mit den Deportationsverbrechen nach 1945 25
- T 14 Erinnern und Gedenken
Arbeitsmaterialien und Aufgaben
Inhaltsverzeichnis und Hinweise: Übersicht über die Arbeitsblätter A1 bis A14 mit Materialien, Arbeitsauf trägen und Aufgaben zu den jeweiligen Texteinheiten A 1 bis A 14 32 bis 59
Begleitmaterial
Gedenkstätten und Erinnerungsorte in Baden-Württemberg
Ehemalige Synagogen und Museen zur jüdischen Geschichte
Stuttgart als Ort der Deportationen
Ausstellungen und Angebote
Anhang
Adressen, Kontakte, Links
Literaturhinweise
Veröffentlichungen der LpB