Die Oberbürgermeisterwahl in Ulm 2023
Stichwahl am 17. Dezember 2023

Martin Ansbacher (SPD) ist neuer Oberbürgermeister von Ulm. Damit löst er den amtierenden Oberbürgermeister Gunter Czisch von der CDU nach acht Jahren ab. Laut dem vorläufigen Ergebnis der Stichwahl vom 17. Dezember 2023 hat Stadtrat Martin Ansbacher 55,1 Prozent der Stimmen erhalten. Czisch bekam 44,9 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 38,8 Prozent.
Bei der Oberbürgermeisterwahl am 3. Dezember 2023 hatte keiner der beiden Kandidaten die notwendige absolute Mehrheit der Stimmen erreichen können. Amtsinhaber Gunter Czisch (CDU) erhielt nach dem vorläufigen Ergebnis 43,16 Prozent und verfehlte damit die für einen Sieg nötigen mehr als 50 Prozent. Martin Ansbacher (SPD) erhielt 29,74 Prozent, Lena Schwelling von den Grünen 20,63 Prozent. Die beiden parteilosen Thomas Treutler 3,78 Prozent und Daniel Langhans 2,62 Prozent. Die Wahlbeteiligung war mit rund 40 Prozent niedriger als bei der letzten OB-Wahl, da lag sie bei 42,5 Prozent.
Offiziell hatten sich die Bewerber und die Bewerberin um das Amt des Ulmer Oberbürgermeisters am 13. November 2023 im Ulmer Kornhaus vorgestellt. Hier können Sie die Bewerbervorstellung ansehen: YouTube Video: OB-Wahl Ulm 2023 -Offizielle Bewerbervorstellung der Stadt Ulm
Die letzte Wahl im Dezember 2015 hatte Gunter Czisch im ersten Wahlgang mit 52,9 Prozent für sich entschieden. Ulm rangiert mit knapp 130.000 Einwohnern unter den größten Städten Baden-Württembergs auf Platz sechs.
Mehr zur Oberbürgermeisterwahl erfahren Sie auch auf der Webseite der Stadt Ulm.
Kurz & knapp: Wissenswertes über die OB-Wahl in Ulm 2023
- Der Tag der Wahl ist auf den 3. Dezember festgelegt. Sollte es zu einer Stichwahl kommen, findet diese am 17. Dezember statt.
- Kandidierende konnten ihre Bewerbung bis zum 6. November, 18 Uhr, einreichen.
- Die Stadt Ulm will allen zugelassenen Bewerbern dabei die Möglichkeit geben, sich den Bürgern vorzustellen. Dafür ist eine öffentliche Veranstaltung am 13. November im Kornhaus geplant.
- Wer Oberbürgermeister oder Oberbürgermeisterin von Ulm werden möchte, muss sich dazu bei der Stadt Ulm bewerben. Diese Bewerbung muss von insgesamt 150 wahlberechtigten Personen unterstützt werden. Dabei dürfen die Wahlberechtigten jeweils nur eine Bewerbung unterstützen.
- In Stadtkreisen und Großen Kreisstädten (ab 20.000 Einwohnern) führt der Bürgermeister die Amtsbezeichnung Oberbürgermeister.
- Gewählt wird jeweils auf acht Jahre.
Das Ergebnis der Stichwahl vom 17. Dezember
Das Ergebnis der OB-Wahl vom 3. Dezember
Keiner der Kandidierenden erreichte bei der Wahl am 3. Dezember die erforderliche Mehrheit von mehr als 50 Prozent der Stimmen. Somit kommt es am 17. Dezember zur Stichwahl zwischen Amtsinhaber Gunter Czisch und Martin Ansbacher. Auch wenn Czisch mit 43,16 Prozent am stärksten abschnitt, ist das Ergebnis für den Ulmer OB ein kleiner Dämpfer. Die Mehrheit der Wählerinnen und Wähler stimmte im ersten Wahlgang nicht für den amtierenden Rathauschef.
Die Kandidierenden
Die Listung der Kandidierenden erfolgt in derselben Reihenfolge wie auf dem Stimmzettel.
Wer kann OB? Das Podium zur Wahl in Ulm
Nach acht Jahren werden die nächste Oberbürgermeisterin oder der nächste Oberbürgermeister gesucht. Die Bürgerinnen und Bürger von Ulm sind zur Wahl aufgerufen! Doch wer soll’s denn nur werden?
Wie soll Ulm in Zukunft gestaltet werden? Wofür soll Geld ausgegeben werden? Was werden die politischen Schwerpunkte für die nächsten acht Jahre? Und welche Persönlichkeiten stehen da eigentlich zur Wahl?
Im Endspurt des Wahlkampfes bekamen die zugelassenen Kandidierenden am 28. November 2023 ein letztes Mal die Möglichkeit, von sich in einer öffentlichen Diskussion zu überzeugen.
In Kooperation mit dem SWR
Zur Zusammenfassung der Podiumsdiskussion
- Datum: Dienstag, 28. November 2023, 18.30 Uhr bis 20.30 Uhr
- Ort: Stadthaus Ulm, Münsterplatz 50, 89073 Ulm
- Moderation: Anja Meitner, Landeszentrale für politische Bildung Tübingen, und Annette Schmidt, SWR Studio Ulm.
- Eintritt frei, keine Anmeldung notwendig
Programm (barrierefrei)
Kandidat-O-Mat zur OB-Wahl Ulm

Der Kandidat-O-Mat (KOM) ist ein von der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg entwickeltes Informationsangebot im Internet. Das digitale Tool wird seit 2018 bei OB-Wahlen im Land eingesetzt. Es umfasst einen Thesenkatalog mit politischen Positionen zu unterschiedlichen Themen, der auf die jeweilige Kommune zugeschnitten ist. In der Online-Anwendung können Interessierte ihre eigenen Positionen mit denen von Kandidatinnen und Kandidaten abgleichen. Im Ergebnis erfahren die Nutzerinnen und Nutzer, inwieweit sie mit den Positionen der Kandidierenden im KOM übereinstimmen. Das Online-Tool der LpB steht nicht in Verbindung mit dem Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung, der zu Bundestags- und Landtagswahlen sowie zur Europawahl angeboten wird.
Schulworkshop „Kandidat-O-Mat Spezial“ vom 11. November bis 3. Dezember 2023

Kandidat-O-Mat Spezial
Die Kandidierenden der OB-Wahl in Ulm vergleichen
Zur OB-Wahl in Ulm 2023 entwickelt die Landeszentrale für politische Bildung in Kooperation mit dem SWR und der Südwest Presse einen Kandidat-O-Mat. Dieser ermöglicht einen Check der Kandidierenden, indem die eigenen Positionen und Meinungen mit denen der Kandidierenden verglichen werden können.
Vom 11. November bis zur Wahl am 3. Dezember bietet die Außenstelle Tübingen 90-minütige Workshops für Schülerinnen und Schüler ab Klassenstufe 9 an. Im Rahmen des Workshops lernen die Jugendlichen in spielerischer Auseinandersetzung die verschiedenen Kandidierenden kennen, können deren Positionen vergleichen und die unterschiedlichen Programmatiken bewerten.
- Zielgruppe: ab Klasse 9
- Teilnahmezahl: pro Workshop eine Klasse mit 15–30 Personen (i. d. R. zwei Klassen bzw. Workshops hintereinander)
- Ort: Diese Veranstaltungen können an der Schule oder an einem außerschulischen Ort (z. B. Rathaus oder Jugendhaus) stattfinden.
Bitte beachten Sie, dass Sie einen außerschulischen Lernort selbst organisieren müssen. - Kosten: kostenfrei
- Dauer: insgesamt 2 x 90 Minuten (pro Klasse ein 90-minütiger Workshop (i. d. R. zwei Klassen bzw. Workshops pro Tag hintereinander)
- Termine: Nach Absprache im Zeitraum vom 11. November bis 3. Dezember 2023 (Bitte geben Sie im jeweiligen Anmeldeformular zwei Termine an!)
Beispielprogramm pdf nicht barrierefrei
ANMELDUNG |
Was macht der Oberbürgermeister, die Oberbürgermeisterin?
Der Oberbürgermeister bzw. die Oberbürgermeisterin hat in der Kommunalpolitik eine starke Stellung.
Der Oberbürgermeister bzw. die Oberbürgermeisterin ist:
- das Gemeindeoberhaupt;
- hat den Vorsitz im Gemeinderat und in allen seinen Ausschüssen inne;
- hat Stimmrecht im Gemeinderat und allen Ausschüssen;
- ist Chef bzw. Chefin der Gemeindeverwaltung;
- vertritt die Gemeinde nach außen, auch in rechtlichen Dingen.
- bereitet zusammen mit der Verwaltung die Vorschläge vor, über die dann im Gemeinderat entschieden wird;
- führt zusammen mit der Verwaltung die Entscheidungen des Gemeinderats aus.
Wenig Frauen im Amt
Der Frauenanteil unter den Bürgermeistern in Baden-Württemberg lag im Jahr 2022 bei knapp neun Prozent.
Lesen Sie mehr!
Infos für Wählerinnen und Wähler zur OB-Wahl
Wählen darf, wer
- 16 Jahre alt ist,
- seit mindestens drei Monaten den Hauptwohnsitz in Ulm hat oder sich am Wahltag seit mindestens drei Monaten im Gebiet der Stadt aufhält,
- nicht vom Wahlrecht ausgeschlossen ist,
- im Wählerverzeichnis von Ulm geführt ist.
Personen sind vom Wahlrecht ausgeschlossen, wenn sie das Wahlrecht infolge Richterspruchs in der Bundesrepublik Deutschland verloren haben.
In das Wählerverzeichnis werden nur wahlberechtigte Personen eingetragen. Das Wählerverzeichnis ermöglicht die Kontrolle, dass nur Wahlberechtigte wählen und dass jede bzw. jeder nur einmal wählt. Die Daten für das Wählerverzeichnis stammen aus den Daten der Meldebehörde. Wahlberechtigte werden automatisch in das Wählerverzeichnis der Stadt eingetragen – es sei denn, sie sind erst kürzlich eingebürgert worden oder europäische Staatsbürger. In diesem Fall muss sich die Person auf eigene Initiative bei der Stadt melden und einen Antrag auf Eintragung ins Wählerverzeichnis stellen. Dies gilt auch für wohnsitzlose Personen, die sich am Wahltag seit mindestens drei Monaten im Gebiet der Gemeinde aufhalten.
Briefwahl beantragen
- Wahlberechtigte, denen es nicht möglich ist, am Wahltag in ihrem Wahllokal zur Wahl zu gehen, können Briefwahlunterlagen beantragen.
- Als Antragsformular kann die Rückseite des Wahlbenachrichtigungsschreibens genutzt werden.
- Es kann auch ein Online-Antrag aufgerufen werden.
- Letzter Termin für die Beantragung von Briefwahlunterlagen ist Freitag, 01.12.2023, 18 Uhr. Da eine Zustellung mit der Post dann aus Zeitgründen nicht mehr sinnvoll wäre, sollten die Unterlagen ab Mittwoch schon persönlich abgeholt werden.
- Die Briefwahlunterlagen müssen bis spätestens am Wahltag, 18 Uhr, bei den Bürgerdiensten, Olgastraße 66 sein bzw. in den dortigen Briefkasten eingeworfen werden. Eine Zustellung am Sonntag an andere Dienststellen der Stadt Ulm reicht nicht aus.
Mehr zur Briefwahl erfahren Sie auf der Webseite der Stadt Ulm!
Eine Besonderheit in Ulm – Die Schwörrede des Oberbürgermeisters

Das Amt des Oberbürgermeisters in Ulm gibt es seit 1819. Der württembergische König Friedrich I. führte es ein. Es beruht auf dem Wertefundament des Großen Schwörbriefs von 1397 der reichsstädtischen Ulmer Stadtverfassung mit dem Schwur: „Reichen und Armen ein gemeiner Mann zu sein, in den gleichen, gemeinsamen und redlichen Dingen, ohne allen Vorbehalt.“ Diesen Schwur leistet seither das Ulmer Stadtoberhaupt jährlich.
In der Tradition dieses Schwures findet in Ulm jedes Jahr am vorletzten Montag im Juli die Schwörfeier auf dem Weinhof statt. Um ca. 11 Uhr tritt der Ulmer Oberbürgermeister auf den Balkon des Schwörhauses. In einer etwa einstündigen Schwörrede legt er Rechenschaft über das vergangene Jahr ab und stellt den Ulmerinnen und Ulmern die politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Pläne für die nächsten zwölf Monate vor. Am Ende dieser Rede leistet der OB den Eid auf die Stadtverfassung mit dem Schwur, das Beste für die Ulmerinnen und Ulmer erreichen zu wollen. Daher rührt auch der Name des „Schwörmontags“.
Amtsinhaber Gunter Czisch ist der elfte demokratisch gewählte Oberbürgermeister von Ulm.
Hier erfahren Sie mehr zu den bisherigen Stadtoberhäupern von Julius Schuster (1845–1863) bis Ivo Gönner (1992–2016).
Wo finde ich weitere Informationen zur OB-Wahl?

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Kommunalpolitik
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Weiterführende Informationen und Quellen
Weiterführende Informationen und Quellen
Stadt Ulm: Oberbürgermeisterwahl 2023
Gemeindeordnung BW: Bürgermeister
Südwestpresse: OB-Wahl in Ulm
SWR: Das sind die Kandidaten für die Oberbürgermeiserwahl in Ulm
SWR: Ulm hat gewählt
Statistisches Landesamt: Fakten zur Bürgermeisterwahl
Statistisches Landesamt: Fakten zur Bürgermeisterwahl
Das Landesamt für Statistik liefert Daten, Fakten sowie eine Analyse zu den Bürgermeisterwahlen in Baden-Württemberg zwischen den Jahren 2010 und 2017.
Statistisches Monatsheft 2/2019: Teil 1 Grundsätze und Entwicklungen
Statistisches Monatsheft 3/2019: Teil 2 Fortsetzung der Analyse
Autor: Internetredaktion LpB BW | Stand: 17. Dezember 2023