Die Merkmale von Demokratie

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Die Merkmale von Demokratie

Eine Demokratie ist eine Art von Regierung.
In einer Demokratie entscheidet
nicht nur ein einziger Mensch.
In einer Demokratie dürfen alle Menschen
in der Politik mitentscheiden.
Alle Menschen in einem Land nennt man auch:
das Volk.
Deshalb nennt man eine Demokratie auch:
Volks•herrschaft. 
Denn: In einer Demokratie entscheidet das Volk. 

Alle paar Jahre gibt es in einer Demokratie Wahlen.
Dann wählen die Menschen zum Beispiel
eine Regierung.
So können die Menschen mitentscheiden.

Dieser Text gibt die Infos:
Das sind die Merkmale von einer Demokratie.
Sie heißen:

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dann kommen Sie direkt zu den Infos.

Macht des Volkes

In einer Demokratie geht die Macht vom Volk aus.
Das bedeutet:
Die Menschen entscheiden überall mit.
Oder:
Sie beauftragen jemanden,
der für sie entscheidet.
Das macht das Volk mit einer Wahl.

Das steht auch im Grundgesetz von Deutschland.
Das Grundgesetz ist das wichtigste Gesetz
von Deutschland.
Das Grundgesetz gilt immer und für jeden.
Man nennt das Grundgesetz auch: Verfassung.

Die Stelle im Gesetz heißt: Artikel 20.
Darin steht:

  • Die Menschen in Deutschland entscheiden
    überall mit.
  • Alle paar Jahre gibt es dafür Wahlen.
    Bei einer Wahl können die Menschen
    entscheiden,
    wer regieren soll.
    Aber: Die Regierung hat nicht alleine die Macht.
    Andere Einrichtungen kontrollieren
    die Regierung.
  • Es gibt 3 wichtige Aufgaben im Staat.
    Sie heißen:
    o Gesetz•gebung
    o Regierung und Ausübung
    o Rechts•sprechung

Wir erklären die Wörter weiter unten.

Regelmäßige Wahlen

Die Menschen in Deutschland
entscheiden also mit.
Dafür gibt es regelmäßige Wahlen.
Bei einer Wahl wählen die Menschen Vertreter
mit einer ähnlichen Meinung.
Die Vertreter entscheiden dann für die Menschen.
Die Vertreter wählt man für eine bestimmte Zeit.
Dann gibt es neue Wahlen und neue Vertreter.

Manche Politiker wählt man in Deutschland direkt.
Zum Beispiel:

  • Vertreter für den Bundestag
  • Vertreter für die Landtage
  • Stadt•räte oder Gemeinde•räte


Manche Politiker wählt man nicht direkt.
Die Menschen in Deutschland wählen
zuerst die Vertreter.
Die Vertreter machen dann eine andere Wahl.
Zum Beispiel:

  • Die Vertreter im Bundestag
    wählen den Bundeskanzler.
  • Die Vertreter in den Landtagen
    von den Bundesländern wählen
    die Minister•präsidenten.

Manchmal gibt es eine Wahl
zu einer bestimmten Frage.
Zum Beispiel:
Soll in meiner Stadt eine neue Straße
gebaut werden oder nicht?
Bei so einer Wahl entscheiden die Menschen direkt
Das nennt man dann: direkte Demokratie.
Direkte Demokratie gibt es bei Wahlen
in einer Stadt oder in einem Bundesland.
Diese Art von Wahlen gibt es nur dann,
wenn ein bestimmtes Thema wichtig ist.

Verteilung von Macht

In einem Staat gibt es 3 wichtige Aufgaben:

  • Gesetzgebung
    Die Gesetz•gebung macht neue Gesetze.
    In Deutschland machen das zum Beispiel
    die Politiker im Bundestag und im Landtag.
  • Regierung und Ausübung
    Die Regierung macht die Ausübung.
    Das bedeutet:
    Sie kümmert sich darum, dass:
    o die Menschen sich an die Gesetze halten
    o die Gesetze richtig umgesetzt werden
    Dafür stellt die Regierung zum Beispiel
    Polizisten ein.
  • Rechts•sprechung
    Die Rechts•sprechung kontrolliert:
    Hat jemand ein Gesetz gebrochen oder nicht?
    In Deutschland machen das die Gerichte.

In einer Demokratie ist wichtig:

  • Jede Aufgabe liegt bei einer anderen Einrichtung
    oder einem anderen Amt.
  • Diese Einrichtungen oder Ämter
    beeinflussen sich nicht gegenseitig.
  • Die Einrichtungen und Ämter
    kontrollieren sich gegenseitig.

So bekommt keine Einrichtung zu viel Macht.
Man sagt auch:
Die Macht ist verteilt.

Wichtig ist:
Die Macht in einem Staat
ist auf die 3 Bereiche verteilt.
Denn:
Wenn ein Bereich zu viel Macht hat,
dann nutzt der Bereich das vielleicht aus.
Dann ist die Demokratie in Gefahr.
Zum Beispiel:

  • Ein Richter soll bei der Rechts•sprechung
    nicht von einem Politiker beeinflusst werden.
  • Ein Politiker soll nicht gleichzeitig
    bei der Polizei sein.

Mit der Verteilung von Macht passiert
das nicht so leicht.
Das nennt man auch:
horizontale Verteilung von Macht.

Es gibt auch
eine andere Art von Verteilung von Macht.
Man nennt sie:
vertikale Verteilung von Macht.
Bei der vertikalen Verteilung von Macht
sind die Aufgaben
auf verschiedene Einrichtungen verteilt.

Manche Dinge entscheidet der Bundestag
und manche Dinge entscheiden
die Bundesländer und Städte selbst.
Zum Beispiel:
Der Bundestag darf neue Gesetze machen.
Das Landes•parlament darf auch neue Gesetze
machen.
Und es gibt viele verschiedene Gerichte.
In Deutschland gibt es die horizontale
und die vertikale Verteilung von Macht.

Rechts•staat

Wichtig ist:
In einer Demokratie halten sich alle an die Gesetze.
Das gilt für:

  • die Menschen in Deutschland
  • die Ämter und Behörden
  • die Organisationen, die zum Staat gehören

Wenn der Staat sich an die Gesetze hält,
dann nennt man ihn auch: Rechts•staat.

Es gibt viele verschiedene Gesetze in Deutschland.
Die wichtigsten Gesetze heißen:
das Grundgesetz.
Und es gibt noch andere Gesetz•bücher.
Zum Beispiel:

  • das Bürgerliche Gesetz•buch
  • das Straf•gesetz•buch

Darin steht ganz genau:
Das darf man machen und das nicht.

In einem Rechts•staat gilt:
Die gewählten Vertreter müssen
die Gesetze einhalten.
Das ist wichtig.
Denn:
Der Staat darf nicht alles tun.
So ist die Freiheit von den Menschen
in diesem Staat sicher.

In einem Rechts•staat gilt auch:

  • Für alle Menschen gelten die gleichen Gesetze.
  • Die Menschen können sich auf die Gesetze
    verlassen.
  • Die Menschen wissen:
    Diese Rechte haben die Menschen
    und diese Folgen gibt es,
    wenn man sich nicht an ein Gesetz hält.

Verfassung

Die Verfassung von einem Staat
ist das wichtigste Gesetz.
Alle Menschen und die Regierung müssen sich
an die Verfassung halten.
In der Verfassung steht:

  • Diese Rechte haben alle Menschen.
  • So funktioniert der Staat.
  • Das dürfen die Einrichtungen vom Staat
    machen.
  • So funktionieren die Gerichte.

Die Verfassung von Deutschland heißt auch:
Grundgesetz.

Eine Verfassung bleibt nicht immer gleich.
Manchmal können Teile von der Verfassung
auch geändert werden.
Aber:
In Deutschland dürfen manche Teile
von der Verfassung nicht geändert werden.
Zum Beispiel:

  • die Grundrechte von den Menschen
  • die Aufteilung von den Bundesländern
  • Wie die Bundesländer bei der Gesetz•gebung
    mitmachen.

Grundrechte

In einer Demokratie ist wichtig:
Die Regierung hält die Grundrechte ein.
Das sind die wichtigsten Rechte von allen
Menschen.
Jeder Mensch hat diese Rechte ab seiner Geburt.
Man nennt die Grundrechte manchmal auch:
Menschen•rechte.

Die Grundrechte schützen die Menschen.
Denn: Jeder Mensch ist wichtig
und hat das Recht gut behandelt zu werden.
Man nennt das auch: Menschen•würde.
Die Grundrechte schützen
die Menschen•würde.

Für die Grundrechte gilt:

  • Sie gelten immer und überall und für jeden.
  • Niemand darf sie wegnehmen.
  • Sie müssen immer alle
    eingehalten werden.
  • Es gibt viele verschiedene Grundrechte.
    Zum Beispiel:
    o Recht auf Freiheit
    o Recht auf eine eigene Meinung
    o Recht auf freies Aussuchen einer Religion
  • Sie sind wichtig für das Zusammenleben
    von allen Menschen.

Wichtig ist:
Die Regierung von einer Demokratie
darf die Grundrechte nicht verändern
oder abschaffen.
Deshalb gibt es im Grundgesetz von Deutschland
einen bestimmten Abschnitt.
Er heißt: Artikel 79 oder Ewigkeits•klausel.
Darin steht:
Die Regierung darf die Grundrechte nie verändern.

Es gibt noch mehr Infos zu den Grundrechten.
Die LpB hat eine Grundrechte•fibel.

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einfach für Kinder.
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dann kommen Sie zur Grundrechte•fibel.

Vielfalt

In einer Demokratie ist wichtig:
Es gibt Vielfalt.
Das bedeutet:
In dem Staat leben Menschen:

  • mit unterschiedlichen Interessen
  • mit unterschiedlichen Zielen
  • mit unterschiedlichen Meinungen
  • mit unterschiedlichen Religionen

Das ist gut.
Denn: Jeder hat ein Recht darauf.

Vielfalt bedeutet auch:
Es gibt viele verschiedene Einrichtungen
in einem Land.
Zum Beispiel:

  • Fernsehen und Radio
  • Parteien
  • Verbände und Vereine

Diese Einrichtungen haben auch
viele verschiedene Meinungen.

Wichtig ist:
Alle halten sich an die Gesetze und Regeln,
auch wenn sie unterschiedliche Meinungen haben.
Und alle sind sich einig:
In einer Demokratie entscheidet die Mehrheit.

Medien in einer Demokratie

Medien sind zum Beispiel:

  • Fernsehen
  • Radio
  • Zeitung

In einer Demokratie ist wichtig:
Die Regierung beeinflusst die Medien nicht.
Und:
Die Medien dürfen frei entscheiden,
was sie machen.
Das nennt man auch: Medien•freiheit.

Die Medien haben auch Aufgaben im Staat.
Manchmal nennt man die Medien deshalb auch:
die vierte Macht.

Die Medien helfen den Menschen:

  • Infos zu bekommen
  • eine eigene Meinung zu haben
Text in Leichter Sprache vom Zentrum für Inklusion Weinheim, 2022; Illustrationen: © Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e. V.; Illustrator: Stefan Albers, Atelier Fleetinsel, 2013.

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