IWF
Der Internationale Währungsfonds (IWF) ist eine der mächtigsten Finanzorganisationen der Welt. Er wurde 1944 mit der Weltbank als Sonderorganisation der der Vereinten Nationen in Bretton Woods (USA) gegründet. Sein Sitz ist in Washington. Deutschland ist seit 1952 Mitglied. Die Aufgaben des IWF sind es, die internationale Zusammenarbeit in der Währungspolitik und stabile Wechselkurse zu fördern, das Wachstum des Welthandels zu erleichtern, das Ungleichgewicht in den Zahlungsbilanzen der Mitglieder zu reduzieren und Mitgliedern mit finanziellen Schwierigkeiten durch Kredite zu helfen. Er überwacht also weltweit die Finanzsysteme, um bei Zahlungsbilanzproblemen von Regierungen oder drohendem Staatsbankrott einzugreifen.
Um einen Kredit zu erhalten, müssen die Empfängerländer finanz- und wirtschaftspolitische Auflagen erfüllen, zum Beispiel die Sanierung des Staatshaushalts. Je nach Problem des Mitglieds stellt der Währungsfonds verschiedene Kredite mit jeweils eigenen Konditionen bereit. Die Mittel des IWF stammen vorwiegend aus den Einzahlungen (Quoten) der Mitglieder. Deren Höhe variieren je nach wirtschaftlicher und finanzieller Stärke des Landes. Nach der Quote des Mitgliedslandes bemisst sich sein Stimmrecht, so dass die reichsten Länder am meisten Einfluss haben. Die USA sind größter Anteilseigner mit rund 17 Prozent, gefolgt von Japan (6,5 Prozent) und Deutschland (6,1 Prozent). Der IWF hat insgesamt 186 Mitgliedsländer. Zentrale Beschlüsse im IWF müssen mit einer Mehrheit von 85 Prozent getroffen werden. Der IWF spielt bei der Bekämpfung der Eurokrise eine wichtige Rolle, da er einen Teil der Kredite für die Euro-Sorgenstaaten Griechenland, Portugal und Irland zur Verfügung stellt. Insofern ist der IWF neben EU-Kommission und EZB auch Teil der sogenannten Schuldner-Troika, die die Fortschritte der Schuldnerstaaten regelmäßig kontrolliert.
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Mit offenen Karten - Der Internationale Währungsfonds
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